Wenn es darum geht, Kurseinheiten vorzubereiten, stehen Lehrende stets vor der Entscheidung, auf welchem Niveau Inhalte zu verorten sind und welchen Schwierigkeitsgrad Aufgaben erfüllen sollen. Eine hierarchische Ordnung von Lernzielen hilft Ihnen, dieses Vorgehen zu strukturieren.
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Taxonomien sind Ordnungssysteme. Bild: iStock.com, no_limit_pictures, nicht unter freier Lizenz
Lernziel-Taxonomien
Lehrende müssen Lernziele nach ihrem Schwierigkeitsgrad einordnen, um vom Einfachen zum Schwierigen und vom Überschaubaren zum Komplexen zu gehen. Die Nutzung von Taxonomien bei der Formulierung von Lernzielen hilft, den Schwierigkeitsgrad logisch zu strukturieren und die Vielfalt der Lernziele zu ordnen.
Bei der Vorbereitung einer Lehreinheit ist es entscheidend, das Niveau der Lernziele zu bestimmen, um den Schwierigkeitsgrad von Inhalten und Aufgaben entsprechend anzupassen.
Wozu dient diese Ordnung?
In den 1950er-Jahren entwickelte Bloom die Lernziel-Taxonomie. Der Begriff "Taxonomie" stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Ordnung". Die Lernziel-Taxonomie ist ein Klassifikationsschema mit mehreren Stufen, um Lernziele von niedrig bis hoch einzuordnen. Die Stufen bauen aufeinander auf und beschreiben erreichte oder anzustrebende Handlungskompetenzen. Sie reichen von einfachem Erinnern oder Nachahmen bis zur kritischen Beurteilung oder intuitiven Anwendung. Um zur nächsten Stufe zu gelangen, müssen die unteren Stufen erreicht sein.
Kognitive, affektive und psychomotorische Stufenmodelle
Bloom entwickelte eine sechsstufige Skala ursprünglich nur für den kognitiven Bereich. Später erweiterten die Erziehungspsychologen Krathwohl und Anderson (2001) diese um die affektive sowie die psychomotorische Dimension. Die Modelle für diese beiden Dimensionen sind fünfstufig.
Neben der Ordnung der Lernziele im kognitiven Bereich (Kopf) gibt es weitere Klassifikationsschemata für die psychomotorische (Hand) und affektive Dimension (Herz). Im psychomotorischen Bereich geht es um die Weiterentwicklung von Bewegungsabläufen. Im affektiven Bereich stehen der Umgang mit inneren Antrieben und Gefühlen sowie die Veränderung von Einstellungen, Interessen und Werten im Vordergrund.
Schieben Sie den Regler unter der folgenden Grafik nach rechts, um sich die Stufen der drei Lernziel-Kategorien - kognitiv, affektiv und psychomotorisch - genauer anzuschauen (vgl. Glameyer o.J., Meyer-Junker 2016).
Eigene Darstellung nach Glameyer, Meyer-Junker; Bild: iStock.com, DieterMeyrl, nicht unter freier Lizenz
Wie sieht das in der Praxis aus?
Um das Modell in der Praxis anzuwenden und die Kompetenzen entsprechend zu beschreiben, wurden Orientierungshilfen in Form von Verbgruppen für die Taxonomie-Stufen erstellt. Diese Verben präzisieren die Handlungskompetenzen auf verschiedenen Niveaus. Als Lehrpersonen bieten sie eine klare Richtlinie bei der Formulierung von Lernzielen und der Ausrichtung von Kursinhalten. Die Verwendung dieser Verben unterstützt die didaktische Gestaltung des Lehrsettings und der Lernschritte während der Kursplanung.
Referenzen
Anderson, L./ Krathwohl, D. (2001). A taxonomy for learning, teaching and assessing. A revision of Bloom’s Taxonomy of educational objectives. New York (u.a.): Longman.
Bloom, B. [Hrsg.] (1976). Taxonomie von Lernzielen im kognitiven Bereich. 5. Aufl. Beltz-Studienbuch, Bd. 35. Weinheim (u.a.): Beltz.
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Sie haben bereits die Taxonomiestufen für kognitive, affektive und psychomotorische Lernziele kennengelernt. Versuchen Sie nun, die unten genannten Beispiele entsprechend zuzuordnen.
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