Binnendifferenzierung in Online-Lernangeboten muss gut bedacht werden, denn Kurs- und Entscheidungsabläufe werden durch diese noch mal verkompliziert und nicht nur Lehrende, auch Teilnehmende brauchen  dazu entsprechende Kompetenzen (vgl. Roeder, 1997). Auch die institutionellen Rahmenbedingungen müssen passen (Von Saldern, 2007, S. 42) und es kann zu Widersprüchen und Zielkonflikten kommen.

Im Folgenden berichten einige Trainerinnen und Trainer aus ihrer Praxis:

Klicken Sie auf die Bilder  der Personen, um sich mit deren Herausforderungen der Binnendifferenzierung zu beschäftigen.

 

Schlussfolgerungen für die Binnendifferenzierung

"Häufig kommt es zu einer deutlichen Idealisierung im Hinblick auf die Realisierungschancen von innerer Differenzierung" (Wischer 2008, S. 720) – vor allem, wenn es um Online-Formate geht. Viele Lehrende zeigen sich unzufrieden mit ihren Bemühungen, den unterschiedlichen Bedürfnissen ihrer Teilnehmenden gerecht zu werden.

Doch welche Ansatzpunkte für Innovationen können sich aus den unterschiedlichen Herausforderungen ergeben? Die folgenden Punkte nach Wischer (2008) geben Hinweise dazu:

  • Reflexion der eigenen Handlungsmöglichkeiten
    Hinsichtlich der Erwartungen und Herausforderungen kann es ein erster wichtiger Schritt sein, sich ein möglichst realistisches Bild zu den vorhandenen Möglichkeiten und Grenzen zu verschaffen und den verfügbaren eigenen Handlungsspielraum auszuloten.
     
  • Klein anfangen
    Damit die notwendigen Veränderungen nicht zu einer Überforderung führen, kann es sinnvoll sein, mit kleinen Schritten zu beginnen, bei denen die eigenen Kompetenzen, die der Lerngruppe, aber auch einrichtungsspezifischen Bedingungen berücksichtigt werden.
     
  •        Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen
    Eine Zusammenarbeit und ein Austausch mit anderen Lehrenden kann hilfreich sein, um Materialien und Lehrmethoden anzupassen, gemeinsam Gruppen zu betreuen und/oder sich über Erfahrungen auszutauschen.

Referenzen

Aschemann, B., Gugler P., & Nimmerfall, M. (2011). Vierzig Wege der Binnendifferenzierung für heterogene LernerInnen-Gruppen. Graz: Frauenservice Graz. 

Roeder, P. M. (1997). Binnendifferenzierung im Urteil von Gesamtschullehrern. Zeitschrift für Pädagogik, 43, 241–259.

Saldern von, M. (2007). Heterogenität und Schulstruktur. Ein Blick auf Restriktionen und Selbstrestriktionen des deutschen Schulsystems. In S. Boller, E. Rosowksi & T. Stroot (Hg.), Heterogenität in Schule und Unterricht. Handlungsansätze zum pädagogischen Umgang mit Vielfalt (S. 42–51). Weinheim: Beltz.

Wischer, B. (2008). Binnendifferenzierung ist ein Wort für das schlechte Gewissen des Lehrers. Erziehung und Unterricht, 158(9/10), 714–722.