Feedback ist vor allem in Schule (Lernstandsgespräche) und Arbeitswelt (Mitarbeitergespräche) verortet. Auf diese Weise bekommen Schülerinnen und Schüler sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine Beurteilung über bisherige Leistungen und Empfehlungen, was sie in Zukunft ändern oder verbessern sollten. Feedback ist aber auch in der Erwachsenenbildung sinnvoll und notwendig.
In der Erwachsenenbildung findet Feedback bisher noch relativ wenig Beachtung. Es kommt vor allem dann in Weiterbildungen zum Tragen, wenn es für die Lernenden am Ende darum geht, eine Prüfung zu bestehen oder ein Zertifikat zu erwerben. Ein Feedback für die Lehrenden wird am Ende einer Weiterbildung von den Lernenden eingeholt, wenn es für eine Bildungseinrichtung um Evaluationsfragen geht. In beiden Fällen geht es eher um ein summatives Feedback, also ein Feedback, das dazu dient, eine Leistung abschließend zu bewerten.
Durch negative Erfahrungen in der Schule und dadurch, dass häufig rein summative Feedbackmethoden angewendet werden, hat Feedback einen eher schlechten Ruf bei Lehrenden und Lernenden. Dabei bietet Feedback gerade im Weiterbildungskontext eine große Chance, die Qualität der Veranstaltung, den individuellen Lernerfolg und die Motivation der Lernenden zu verbessern.
Feedback, um auf unterschiedliche Erwartungen reagieren zu können
Lernende kommen mit unterschiedlichen Erwartungen in eine Weiterbildung und haben ein mehr oder weniger klares Ziel, was sie am Ende erreicht oder gelernt haben wollen. Um den unterschiedlichen Erwartungen gerecht werden zu können und ein lernförderndes und motivierendes Klima zu schaffen, ist es zunächst wichtig, diese unterschiedlichen Lernziele zu kennen und offen zu legen. Durch ein regelmäßiges, individuelles Feedback werden Teilnehmende befähigt, ihre Fortschritte besser wahrzunehmen und selbstgesteuert an ihren Lernzielen zu arbeiten. Auf der anderen Seite können Lehrende ihre Weiterbildung, vor allem Inhalte und Methoden, besser an die Voraussetzungen und Erwartungen der Kursgruppe anpassen.
Feedback kann in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden
Feedback in der Erwachsenenbildung lässt sich in drei Bereiche unterteilen:
• Individuelles Feedback
• Peer-Feedback
• Feedback der Teilnehmenden an den Lehrenden (Lerner-Lehrer-Feedback)
Feedback ist dabei der Schlüssel, um den wechselseitigen Austausch zwischen Lehrkräften und Lernenden zu ermöglichen – und eine mögliche „Einbahnstraßenkommunikation“ zu vermeiden. Feedback erlaubt es Lehrenden außerdem, den Unterricht mit den Augen der Lernenden zu sehen. Auf der anderen Seite stärkt Feedback die Identifizierung der Teilnehmenden mit dem Lernprozess und fördert ihre Autonomie sowie ihre Reflexions- und (Selbst-) Bewertungsfähigkeiten.