Räume haben eine große Wirkung auf die Menschen, die sie betreten. Die Gestaltung des Lernraums bietet eine gute Möglichkeit, die Lernenden willkommen zu heißen und den Grundstein für ein gelingendes (und gegebenenfalls gemeinsames) Lernen zu schaffen. Wichtig ist dafür jedoch, dass den Lehrenden klar ist, wie genau das Lernen in diesem Raum stattfinden soll und welche Stimmung sie erzeugen möchten.

Der Begriff Raum ist hierbei aber nicht nur auf einen klassischen Seminarraum beschränkt. Die folgende Definition geht auf R. Rürcher zurück:

Definition: Lernraum

Im Prinzip kann man jede Art von Umgebung (Haus, Wald, Straßenzug, …) als Lernumgebung definieren. Die Spezifizierung Raum schränkt den Umgebungsbegriff nur insofern ein, als dass sich der Raum von seiner Umwelt abgrenzen lassen muss.

Nach dieser Definition können Räume aber auch im übertragenen Sinne oder auf Metaebene bestehen, zum Beispiel als „sozialer Raum“.

Klicken Sie im folgenden Bild auf die Kreuze, um mehr zu den jeweiligen Lernräumen zu sehen.

 

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Checkliste: Den Lernraum auswählen

Bei der Auswahl des Lernraumes ist der Blick auf verschiedene Aspekte wichtig: Auf die vorhandene Infrastruktur, das Ziel des Kurses und die Bedürfnisse der Teilnehmenden. Die folgenden Fragen sind dabei hilfreich:

  • Ist der Ort für alle Beteiligten (gut) zu erreichen?
  • Hilft mir die vorhandene Ausstattung, mein Lehrkonzept durchzuführen?
  • Trägt der Raum dazu bei, die Bedürfnisse meiner Teilnehmenden zu erfüllen?

Jede Lehr- und Lernsituation stellt spezifische Bedürfnisse und Vorgaben an einen Lernort. Trotzdem ist es weitaus einfacher, auch außerhalb eines Bildungshauses einen guten Ort zum Lehren und Lernen zu finden als allgemein angenommen. Der Blick über den Tellerrand lohnt sich, denn sowohl im öffentlichen als auch im digitalen Raum ist viel Platz für Ihre Kursidee. Ein Konversationskurs im Park, eine Einheit im Museum, Lernen im Café oder Aufgabenbearbeitung im Internet: Lassen Sie sich nicht von Lernwiderständen aufgrund der räumlichen Bedingungen entmutigen. Es gibt Alternativen und Handlungsmöglichkeiten – im Kleinen innerhalb Ihres Raumes oder im Großen in der Wahl eines neuen Lernraumes.  


Referenzen

Tieben, R. (2003). Klassentheoretisches Modell vom Sozialen Raum.  Verfügbar unter https://www.uni-muenster.de/FNZ-Online/theorien/modernisierung/unterpunkte/raum.htm    (zuletzt abgerufen am 18.09.2019)

Zürcher, R. (2002). Alternative Lernräume.  Verfügbar unter https://erwachsenenbildung.at/downloads/themen/lernraeume_zuercher_2002.pdf    (zuletzt abgerufen am 18.09.2019)