Lernwiderstand wird als Ablehnung einer Lernaufforderung definiert. Das bedeutet, dass Lernende bewusst oder unbewusst den Lernweg verlassen. Während die Ursachen selbst im Kurs, der Institution oder aber auch im persönlichen Umfeld oder Vorerfahrungen liegen können, sind die Auslöser meistens leichter ersichtlich.
Faulstich und Grell (2003) sortieren Lernwiderstände in fünf verschiedene sogenannte "Lernwiderstandsphänomen-Rubriken": Diese können im Kursablauf selbst, in den gewählten Medien und Materialien, der Lehrperson, den räumlichen Bedingungen oder der Teilnehmendengruppe begründet sein. Während Lehrende auf Ursachen im persönlichen Umfeld der Teilnehmenden keinen Einfluss haben (eine schlechte Lernerfahrung ist ja vielleicht schon gemacht und kann daher nicht mehr verhindert werden), können sie hingegen lernen, mögliche Auslöser von Lernwiderständen im Unterricht zu erkennen, ihnen vorzubeugen oder sie zu beseitigen. Im Folgenden soll es um die Teilnehmendengruppe gehen.
Besonders erwachsene Lernende haben bereits einen längeren Lernweg hinter sich, der gemeinsam mit ihrer persönlichen Lebensgeschichte ihr aktuelles Verhalten, ihre Arbeitsweise und ihre Lernbereitschaft prägt. Bildlich gesprochen kommen also alle Lernenden einer Weiterbildungsgruppe von unterschiedlichen Gleisen, die über eine Weiche alle auf ein gemeinsames Gleis geführt werden sollen. An dieser Weiche kann einiges haken, wenn zum Beispiel die Spurbreite nicht passt.
In der Erwachsenenbildung gibt es durchaus auch Lernarrangements, in denen es in Ordnung ist, „nebeneinander“ zu lernen und unterschiedliche Erwartungen an den Kurs nicht besonders zum Tragen kommen. Trotzdem muss der Rahmen für alle Beteiligten stimmen und die Lernatmosphäre für die Kursgruppe insgesamt passen.
Gründe für Schwierigkeiten in der Teilnehmendengruppe
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