Selbst wenn ein Weiterbildungsangebot über einen längeren Zeitraum in einer festen Kursgruppe mit einer einzelnen Lehrperson durchgeführt wird, lernen sich die Teilnehmenden nur im professionellen Kontext kennen. Die Kursleitung als individuelle Person steht unter ständiger Beobachtung und muss ihr Handeln entsprechend ausrichten. Selbst wenn sie ihrem eigenen Anspruch gerecht wird und fachlich und menschlich kompetent auftritt, hat sie es wiederum mit Individuen in der Kursgruppe zu tun. Diese stellen allesamt durch Erfahrung, Herkunft oder persönliches Interesse andere Erwartungen, Ansprüche und Anforderungen an das Weiterbildungsprogramm und damit auch an die Lehrkraft.
In diesem Lernabschnitt geht es um Sie als Lehrperson als möglichen Problemauslöser im Lernprozess. Im Folgenden zeigt die Kurssituation um Lehrperson Sebastian Lehmann und Teilnehmer Jakob Reiser, wie die Lehrperson trotz guter Absichten Lernwiderstände auslösen und den Lernprozess hemmen kann.
Ist ein Kursmitglied subjektiv der Meinung, die Lehrkraft erfülle eine oder mehrere Anforderungen nicht oder nur unzulänglich, kann Unmut gegenüber der Lehrperson entstehen, was im schlimmsten Fall Auswirkungen auf den Lernprozess hat und zu Lernwiderständen führt.
Häufig bemerken wir es, wenn andere Menschen Schwierigkeiten mit uns haben. Insbesondere, wenn wir eine Lehrperson sind und unsere Teilnehmenden von und mit uns lernen sollen, machen sich Widerstände schnell bemerkbar. Im Zwischenmenschlichen ist es ganz natürlich, dass es auch mal zu Schwierigkeiten kommt. Häufig kann keiner der Beteiligten sagen, woher die Schwierigkeiten rühren. Das ist aber auch nicht immer notwendig. Werden den Beteiligten die Schwierigkeiten bewusst, hilft das, den Blick auf die anderen zu verändern. Ein veränderter Blick ermöglicht wiederum Offenheit, Toleranz und Empathie. Lesen Sie dazu das folgende Gedicht: