Für den Fall eines Konfliktes in der Weiterbildung beschreibt Gordon (1989) zwei Methoden: Das systemische Konsensieren und die „niederlagelose Methode“.

Systemisches Konsensieren

Systemisches Konsensieren hilft Gruppen, konsensnahe Entscheidungen zu treffen. Es fördert Lösungsmöglichkeiten und gibt auch zurückhaltenden Mitgliedern die Chance, ihre Stimme gleichwertig einzubringen.

Diese Methode erfolgt in vier Schritten, für die verschiedene Punkte wichtig sind. Die Schritte und Kommunikationsregeln werden hierfür zunächst erläutert und dann in der Gruppe durchgeführt. Es ist hilfreich, wenn es einen Moderator oder eine Moderatorin gibt, der oder die durch die Schritte leitet und Ergebnisse festhält, visualisiert oder dokumentiert.

Klicken Sie auf die Info-Punkte im Bild, um  mehr über die vier Schritte zu erfahren.

 

Systemisches Konsensieren, Bild: Eigene Darstellung

 

Das Systemischen Konsensieren kann für jede Entscheidungsfindung genutzt werden, in der mehrere Optionen zur Auswahl stehen (Phase 3 und 4), um das Konfliktpotenzial zu minimieren. 

Alle Teilnehmenden müssen das Vorgehen verstehen und die Tools des Verfahrens müssen einfach und passend gewählt werden. Gegebenenfalls ist es hilfreich, es anonym durchzuführen .

Die Niederlagelose Methode (oder „Jeder-gewinnt-Methode“)

Diese Methode zielt darauf ab, Konflikte in Kooperationen zu verwandeln, sodass das Ergebnis allen nützt. Sie umfasst sechs Schritte, die mit bestimmten Kommunikationsregeln durchgeführt werden. Ein Moderator hilft, diese Schritte zu leiten und die Ergebnisse zu dokumentieren.

Klicken Sie auf die Info-Punkte im Bild, um mehr über die sechs Schritte zu erfahren.

 

Die Niederlagelose Methode, Bild: Eigene Darstellung

Checkliste: Kommunikationsregeln für die Konfliktbereinigung

Wichtige Kommunikationsregeln für eine gute Konfliktbereinigung sind:

  • Keine Anschuldigungen (oder Beschuldigungen) vorbringen. 
  • Aussagen nur über sich selbst machen – und den anderen sagen, wie und wo einen ihr Verhalten  trifft.
  • In der Gegenwart bleiben. Das bedeutet, keine alten Themen aufzuwärmen, denn es zeigt sich ohnehin am aktuellen Konflikt, was nicht verarbeitet wurde.
  • Fair bleiben und anderen nichts zumuten, was man nicht auch selber ertragen kann oder möchte.
  • Klarheit suchen – nicht unbedingt Übereinstimmung. Denn erst, wenn man die anderen versteht, kann man auch einen Kompromiss finden.

Referenzen

Gordon, T. (1989). Lehrer-Schüler-Konferenz: Wie man Konflikte in der Schule löst. München: Heyne Verlag.

Paulus, G., Schrotta, S. & Visotschnig, E. (2013). Systemisches Konsensieren: Der Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg. Holzkirchen: Danke-Verlag.

Schneider, B. (1995). Cowabunga: Zur Darstellung von Konflikten und ihren Lösungen in Zeichentrickserien. Eine Inhaltsanalyse. Münster: Waxmann.

Partizipation & Nachhaltige Entwicklung in Europa: Systematisches Konsensieren. Verfügbar unter: www.partizipation.at/systemisches-konsensieren.html (zuletzt abgerufen am 16.01.2020)