Lernen ist per se mit (geistiger) Anstrengung und Durchhaltevermögen verbunden. Als Mittel zum Zweck dient es dazu, Ziele zu erreichen und wird zumeist abgeschlossen, wenn der Zielzustand erreicht ist. Je klarer Ziele für Lernende sind, umso eher sind diese bereit, sich auf das Lernen einzulassen. Je erreichbarer die Ziele für Teilnehmende erscheinen, umso wahrscheinlicher ist es, dass anfängliches Interesse aufrechterhalten wird.
Wer ein klares und realistisches Lernziel vor Augen hat, dem fällt es leichter, sich zum Weiterlernen zu motivieren, auch wenn gerade keine Lernfortschritte bemerkbar sind. Außerdem wird die Kreativität angeregt, wenn es darum geht, zum Erreichen der Ziele Probleme zu lösen. Hinzu kommt, dass es viel einfacher ist, die Lernerfolge und Fortschritte, zum Beispiel in Feedbackgesprächen, sichtbar zu machen, wenn der Lernprozess klaren und transparenten Zielen folgt.
Damit Ziele auch erreicht werden können, sollten sie möglichst genau beschrieben werden. Hilfreich ist hierfür das SMART-Modell. Ziele sollten demnach wie folgt beschrieben werden:
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Je relevanter die Ziele für die Teilnehmenden sind, desto bereitwilliger werden sie akzeptiert. Es kann sinnvoll sein, den Teilnehmenden Gelegenheit zu geben sich klarzumachen, welche eigenen Ziele sie mit dem Kursthema verbinden und wie diese in Verbindung zu den möglicherweise vom Lehrplan vorgegebenen Zielen stehen. Dies kann die Identifikation mit den Zielen fördern.
Für die Entwicklung von individuellen Lernzielen ist es grundsätzlich wichtig, zunächst die Spielräume hierfür zu ermitteln und offen zu legen. So sollten nicht nur Teilnehmende, sondern auch Lehrende bereit sein, sich auf diesen Verständigungsprozess einzulassen. Vor allem eine gewisse Wertschätzung der Teilnehmenden und Offenheit der Lehrenden sind dafür zentral, um ernsthaft und so flexibel wie möglich auf die Ziele einzugehen und den Teilnehmenden zumindest einen gewissen Raum zur Mitgestaltung des Kursverlaufes zu geben.
Wie können Lernende ihr Lernziel entwickeln?
Vielen Kursmitgliedern fällt es leichter, zunächst ihre Beweggründe und Anlässe für die Teilnahme zu formulieren. Lehrende können die Zielfindung ihrer Teilnehmenden begleiten, indem sie vom Anlass des Lernens über das Bewusstwerden von Lerninteressen hin zur Zielformulierung begleiten.
Große oder übergeordnete Ziele brauchen eine Stückelung in klare Teilziele, die in konkrete Handlungen überführt werden können. Ziele lassen sich zum Beispiel über die Frage: Was will ich nach dem Lernen können? ermitteln.
Es ist sinnvoll, die Entwicklung von Lernzielen bereits zu Beginn einer Weiterbildung zu thematisieren. Es ist aber wichtig, die Arbeit an Lernzielen nicht als etwas Statisches zu begreifen, sondern als Prozess zu sehen, in dem sich Teilziele oder Gesamtziele auch ändern können. Um das zu erkennen, sollten Lehrpersonen und Kursmitglieder im Verlauf der Weiterbildung regelmäßig den Ist-Zustand bestimmen und diesen mit den formulierten Zielen abgleichen.