Das Bild zeigt eine jonglierende Dozentin. Es steht für die Anforderungen an Beratende: Wissen & Erfahrung.

Anforderungen an Beratende, Bild: Eigene Darstellung,

CC BY-SA 3.0 DE

Die Anforderungen an Beratende sind sowohl fachlich als auch emotional anspruchsvoll, sie müssen schnell mit einer Vielzahl von komplexen Aspekten umgehen und diese im Kommunikationsprozess strukturieren: "Beratende müssen aktives Zuhören beherrschen unter gleichzeitiger Analyse des Gesagten und des Erhalts des verbalen und nonverbalen Kommunikationsprozesses, eine Beziehung zu den Ratsuchenden herstellen und aufrecht erhalten sowie mit ihm/ ihr mögliche Lösungs-/Entscheidungswege gemeinsam erkunden" (Giesecke et al. 2007, S. 34).

Phasenmodelle für Beratung

In der Literatur gibt es verschiedene Schematisierungen und Phaseneinteilungen für Beratungsprozesse, die dabei helfen, die Gespräche besser zu strukturieren. Zwei lernen Sie im Folgenden kennen. 

Zwei Modelle für die Beratung

Schiersmann (1993) gliedert den Beratungsprozess in die folgenden vier Phasen:

 

Das Bild zeigt die vier Phasen des Beratungsmodells nach Christiane Schiersmann.

Beratungsmodell nach Christiane Schiersmann, Bild: Eigene Darstellung, CC BY-SA 3.0 DE

 

Beuck et al. (2000) beschreiben in ihrem Modell sechs Phasen für eine gelungene Beratung:

 

Das Bild zeigt die sechs Phasen des Beratungsmodells nach Regina Beuck, Dietrich Harke und Susanne Voss.

Beratungsmodell nach Regina Beuck, Dietrich Harke und Susanne Voss, Bild: Eigene Darstellung, CC BY-SA 3.0 DE

 

Obwohl Beratungsverläufe nicht vorhersagbar sind, sind Phaseneinteilungen nützlich, um den Verlauf einer Beratung zu verstehen. Sie helfen dabei, die verschiedenen Abschnitte, Stadien oder Phasen einer Beratung zu strukturieren. Typischerweise verlaufen Beratungen in zyklischen Spiralen, in denen Beratende und Ratsuchende gemeinsam voranschreiten, aber auch zwischen verschiedenen Phasen hin- und herspringen können (vgl. Giesecke et al. 2007). 

Die Modelle bieten keine genauen Schritt-für-Schritt-Anleitungen, sondern sind eher eine grobe Orientierung. Daher ist es wichtig, dass Beratende sich bewusst sind, dass Beratungen sich unterschiedlich entwickeln können, und dass sie passende Handlungsstrategien bereithalten.

Referenzen

Beuck, R.; Harke, D.; Voß, S. (2000). Qualitätsmanagement und Qualitätskriterien für die Bildungs- und Weiterbildungsberatung. Landesagentur für Struktur und Arbeit Brandenburg (Hrsg.). Potsdam.

Gieseke, W. (2000). Beratung in der Weiterbildung – Ausdifferenzierung der Beratungsbedarfe. In: REPORT Literatur- und Forschungsreport Weiterbildung 2000(46): Beratung. S. 10 - 17.

Gieseke, W.; Käpplinger, B.; Otto, S. (2007). Prozessverläufe in der Beratung analysieren – Ein Desiderat. Begründung und Entwicklung eines Forschungsdesigns.  In: REPORT (30) 1/2007. S. 32-44

Knoll, J. (2008). Lern- und Bildungsberatung, Professionell beraten in der Weiterbildung. Bielfeld: wbv Media.

Maier-Gutheil, C.; Nierobisch, K. (2015). Beratungswissen für die Erwachsenenbildung. Bielfeld: wbv Media.

Pick, I. (2015). Das anwaltliche Mandantengespräch. Linguistische Ergebnisse zum sprachlichen Handeln von Anwalt und Mandant. Frankfurt a. M.: Peter Lang.

Schiersmann, C. (1993). Weiterbildungsberatung im regionalen Bezugsfeld. Eine Analyse von Kooperationsstrukturen. Cedefop: Berlin.

Schiersmann, C.; Thiel, H. (2004). Beratung als Förderung von Selbstorganisationsprozessen – Empirische Studien zur Beratung von Personen und Organisationen auf der Basis der Synergetik. Wiesbaden: Springer VS.

Schiersmann, C.; Weber, P. (2013). Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung. Eckpunkte und Erprobung eines integrierten Qualitätskonzepts. Bielefed: wbv.

Thiel, H.-U. (2003). Phasen des Beratungsprozesses. In: Krause, C. u. a. (Hrsg.). Pädagogische Beratung – Grundlagen und Praxisanwendung. Paderborn, S. 73–84.

Wimmer, A., Buchacher, W., Kamp, G., & Wimmer, J. (2012). Das Beratungsgespräch. Skills und Tools für die Fachberatung. Wien: Linde.