Was steckt hinter dem problematischen Verhalten von Kursteilnehmenden? Sehr anschaulich macht das sogenannte Eisbergmodell, welche Anteile der zwischenmenschlichen Kommunikation sichtbar bzw. unsichtbar ablaufen: Wie beim Eisberg liegt das meiste auch in der zwischenmenschlichen Kommunikation unter der Oberfläche, das Verhältnis ist ungefähr 20 zu 80. Seinen Ursprung hat das Modell in den Theorien des Psychologen Siegmund Freud.

Schauen Sie sich die folgende Grafik an. Wenn Sie den Regler unter den Bildern bewegen, sehen Sie, welche unsichtbaren Gefühle, Wahrnehmungen und Bedürfnisse hinter dem sichtbaren Verhalten von Kursteilnehmenden verborgen sein können.

Nun können Sie als Kursleitung nicht in die Köpfe und Herzen Ihrer Teilnehmenden sehen. Sie können negativen Gefühlen oder unberücksichtigten Bedürfnissen aber vorbeugen, indem Sie eine entspannte Lernatmosphäre ohne Erfolgsdruck und Furcht vor Misserfolgen schaffen:

  • Planen Sie genug Zeit für Erfahrungsaustausch ein.
  • Berichten Sie über eigene Erfahrungen mit Situationen, in denen Sie selbst Probleme hatten.
  • Schaffen Sie die Möglichkeit für positive Lernerfahrungen.
  • Sprechen Sie Lob aus.
  • Stellen Sie Bezug zur Praxis her, das erleichtert das Lernen.

All dies stoppt den Vielredner in Ihrem Kurs nicht? Eine Teilnehmerin äußert gegen alles, was im Kurs geschieht, Vorbehalte? Auf den folgenden Karten erfahren Sie, wie Sie auf unterschiedliche Typen von Teilnehmenden reagieren können. 

Wenden Sie die Karten, um die Rückseite zu sehen.

Schwierige Teilnehmertypen und wie Sie darauf reagieren können, Bild: eigene Darstellung


Mit Gespür, Erfahrung und gesundem Menschenverstand kann es Lehrenden gelingen, die Teilnehmenden auf der tieferliegenden Ebene zu erreichen und Störungen damit abzuschwächen. Reagieren Lehrende nur auf das, was zunächst offensichtlich ist, greift das zu kurz. Die Unzufriedenheit der Teilnehmenden verlagert sich dann allenfalls auf einen anderen Aspekt oder verstärkt sich, da das eigentliche Problem noch nicht behoben ist.

Zudem gibt es hilfreiche Methoden, mit denen Kursteilnehmende „dort abgeholt werden, wo sie stehen“: Die Kursleitung kann mithilfe dieser Methoden Bedarfe erfragen, Hintergründe klären und auf dieser Grundlage gegebenenfalls die Kursstruktur anpassen.


Referenz

Meier, R. (2012). Das einzige was stört, sind die Teilnehmer. Offenbach: Gabal.

Quilling, E. & Nicolini, H. J. (2009). Erfolgreiche Seminargestaltung. Strategien und Methoden in der Erwachsenenbildung. (2., erweiterte Auflage). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.