Ein Lehr-Lern-Vertrag ist eine Vereinbarung zwischen Lehrkraft und Kursgruppe, in der sie gemeinsam festlegen, welche Lernziele sie erreichen möchten und wie der Veranstaltungsrahmen gestaltet sein soll. Sie können den Vertrag schriftlich oder mündlich festhalten, wobei eine schriftliche Vereinbarung den Vorteil bietet, dass Sie während des Seminars auf die Ziele zurückgreifen können. Sie können den Vertrag auf einem Flipchart festhalten, als Handout verteilen oder über eine Lernplattform zur Verfügung stellen. Es ist auch möglich, dass ein Kursmitglied ein Protokoll erstellt oder individuelle Vereinbarungen unterzeichnet werden. Oft reicht es jedoch aus, den Vertrag mündlich im Plenum zu vereinbaren.
Die drei wichtigsten Punkte im Lehr-Lern-Vertrag
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Wann und wie macht er Sinn?
Ein Lehr-Lern-Vertrag zu Beginn einer Veranstaltung hilft der Kursleitung, die Inhalte, Ziele und Bewertungsmethoden der Veranstaltung zu klären. Während der Weiterbildung erinnert der Vertrag an die Ziele und den aktuellen Stand des Lernprozesses. Er fördert das Engagement der Teilnehmenden und minimiert Störungen im Kurs, was die konzentrierte Arbeit unterstützt. Der Vertrag strukturiert die Veranstaltung und fördert das Verständnis für die Inhalte und die Zusammenarbeit im Kurs. Die Einbeziehung der Lernenden bei der Festlegung von Gruppenzielen stärkt ihr Engagement und erhöht die Chancen auf einen erfolgreichen Kursverlauf.
Dies unterstreicht auch Prof. Dr. Carolin Sutter von der Fakultät für Sozial- und Rechtswissenschaft der Hochschule Heidelberg, die auf umfangreiche Erfahrung mit dem Lehr-Lern-Vertrag zurückgreifen kann. Im folgenden Video (Dauer: 5'37) erläutert sie, wie ein Lehr-Lern-Vertrag dazu beitragen kann, eine Veranstaltungskultur zu etablieren und die Selbstverantwortung der Studierenden zu fördern.
Zusammenfassung
Frau Prof. Sutter betont im Interview, dass der Lehr-Lern-Vertrag die Kommunikations- und Debattierfähigkeit der Teilnehmenden fördert und sie dazu ermutigt, Verantwortung zu übernehmen. Sie bemerkt, dass ihre Studierenden einen großen Wert darauf legen, dass die Veranstaltungsinhalte stringent sind und die organisatorischen Rahmenbedingungen eingehalten werden. Zwei wichtige Aspekte sind dabei: Erstens, die gemeinsame Festlegung der Lernziele und wie sie erreicht werden, sowie die transparente Prüfung und Bewertung. Zweitens geht es um den Rahmen, der die Kommunikationsstruktur und den Umgang miteinander umfasst, was zur erfolgreichen Veranstaltungskultur beiträgt.
Auch wenn sich die oben genannten Ausführungen sowie die Aussagen im Video in erster Linie auf den Hochschulkontext beziehen, so lassen sich die wesentlichen Punkte und die genannten Vorzüge ohne Weiteres auch auf andere Lehr-Lernbereiche mit erwachsenen Kursgruppen übertragen.