Der Raum, in dem eine Weiterbildung stattfindet, versetzt die Teilnehmenden in eine bestimmte Stimmung. Wichtig dabei ist, dass Menschen, die einen Raum betreten, und die Atmosphäre in diesem Raum miteinander verflochten sind und sich gegenseitig beeinflussen. Eindeutig bestimmt werden kann jedoch nur die Stimmung, die der Raum an den Teilnehmenden abgibt. Diese kann zum Beispiel erfrischend, belebend, verwirrend, bedrückend oder ermüdend sein.
"Insofern muss sich die Gestaltung eines Raumes daran orientieren, welche Stimmung erzeugt werden soll" (Grünberger 2014, S. 62). Damit kann viel zu einem guten Lernklima beigetragen werden, ob die Lernenden diese Stimmung jedoch tatsächlich aufnehmen, hängt auch von den Lernenden selber ab.
Die Lernraumgestaltung sagt viel über das Selbstverständnis von Lernen aus – sowohl über das Selbstverständnis der Einrichtung, in der die Weiterbildung stattfindet, aber auch über das des Lehrenden selbst. Denn je nachdem, wie ein Raum gestaltet ist, kann er unterschiedliche Lernformen ermöglichen oder auch behindern.
Die vier Ebenen der Lernortgestaltung
Lernen im Weiterbildungskontext bezieht sich im Wesentlichen auf vier Ebenen der Lernortgestaltung:
Nicht auf allen Ebenen haben Lehrende gleich viel Einflussmöglichkeit, aber sich bewusst zu machen, welche Umgebungs-Ebenen das Lernen beeinflussen, hilft dabei, den Blick auf die Lernenden zu richten und Möglichkeiten zum Nutzen und Verändern des Raums wahrzunehmen.
Fragen für die individuelle Lernraumgestaltung
Um den Raum für die eigene Weiterbildung möglichst lernförderlich zu gestalten, ist es hilfreich, Klarheit über die folgenden Fragen zu haben (angelehnt an Buddensiek):
- Mit welchen Lernformen möchte ich in meiner Weiterbildung arbeiten und welche räumlichen Gegebenheiten brauche ich dafür?
- In welchem Maß lässt sich der Lernraum an meine Anforderungen anpassen?
- Wo lassen sich ggf. Lern- und Arbeitsmaterialien oder Arbeitsergebnisse im Raum lagern?
- Wie lassen sich die Arbeitsflächen für Lerngruppen vergrößern, ohne dass die Bewegungsflächen im Raum vermindert werden?
- Welche weiteren Ideen habe ich, um den Raum lernförderlicher zu gestalten?
- Gibt es Bedarf und die Möglichkeit, mit Kollegen / der Einrichtung über Gestaltungsfragen zu sprechen?
Für viele Lehrende ist es zunächst fremd, sich so intensiv mit der Lernumgebung auseinander zu setzen, sie wird oft einfach als gegeben angesehen. Aber auch, wenn es tatsächlich nur wenige Gestaltungsspielräume gibt, kann eine aktive Auseinandersetzung mit der Lernumgebung und schon kleine Veränderungen viel bewirken.