Konflikte sind lästig. Und sie können negative Auswirkungen haben: Es geht wertvolle Zeit vom eigentlichen Lernen und den Inhalten verloren, die Motivation verringert sich, das Commitment der Gruppe sinkt und es entsteht eine größere Tendenz zur Fluktuation, es können (weitere) Machtkämpfe und Unruhe entstehen.
Dem widerspricht der Psychologe Alexander Redlich. Er mag Streitigkeiten. Als Fachmann für Konfliktmoderation vertritt er die Ansicht, dass Konflikte nicht nur das Salz in der Suppe des Lebens sind, sondern dass es ohne sie auch keinen Fortschritt gibt.
Konflikten etwas Positives abgewinnen
Ein Konflikt kann dazu führen, dass althergebrachte Verhaltensweise oder Abläufe infrage gestellt und bewusst reflektiert werden. Obwohl es primäres Ziel ist, die Spannungen zwischen Personen beizulegen, kommt es auch zu Veränderungen, z. B. in der Aufbau- oder Ablaufstruktur, von denen langfristig alle profitieren. Die folgende Checkliste zeigt auf, welche positiven Effekte Konflikte Redlich zufolge haben können.
Werden in Trainings und Weiterbildungen also Räume geschaffen, in denen Konflikte und ihre Bewältigung Platz haben, können diese dazu beitragen, dass im Anschluss besser und tiefer gelernt werden kann. Das können zum Beispiel regelmäßige Feedback- oder Stimmungsrunden sein. Darüber hinaus wachsen die Teilnehmenden und auch die Lehrenden in ihrer eigenen Persönlichkeit.
Alexander Redlich hat in seiner praktischen Arbeit und Lehrtätigkeit systematisch nachgefragt, welche Eigenschaften sich Teilnehmende von einer Trainerin oder einem Trainer wünschen. Beschrieben wurde meist eine souveräne Persönlichkeit, die emotional stabil, strukturierend und emphatisch ist, aufmerksam zuhört und Differenzen gut ausgleichen kann.
In der folgenden Grafik können Sie sich Informationen zu den verschiedenen Aspekte anschauen, indem Sie jeweils auf die Kreuze klicken.