Referenzen
Rheinberg, F. (2008). Motivation. Stuttgart: Kohlhammer.
Schlag, B. (2013). Lern- und Leistungsmotivation. Wiesbaden: VS.
Lernumgebungen beinhalten eine Vielzahl von Hinweisreizen, die positive wie negative Verhaltensweisen auslösen können. Hier können Lehrende ansetzen, um Lernprozesse hinsichtlich der kognitiven sowie der sozialen Dimension zu beeinflussen und eine anregende Lernumwelt zu gestalten.
Anregende Lernumgebung, Bild: iStock.com, T Turovska, nicht unter freier Lizenz
Eine Änderung von Attributionsmustern zum Erfolgserleben und der Ursachenzuschreibung kann sich wesentlich auf die Leistungsmotivation Lernender auswirken. Daraus resultiert für Lehrende die Handlungskonsequenz, ein Hauptaugenmerk auf die Setzung eines realistischen Anspruchsniveaus und auf die Förderung des Erlebens der eigenen Verursachung durch die Lernenden zu legen.
Zielsetzungen werden attributionstheoretisch dann als realistisch angesehen, wenn sie zur Auswahl mittelschwerer Aufgaben führen. Folgende Darstellung verdeutlicht den Zusammenhang von Aufgabenschwierigkeit und Motivation:
Abb.1: Aufgabenschwierigkeit und Motivation (Quelle: BBJ, 2011, S. 14)
So werden Lernende dann ideal herausgefordert, wenn die subjektiv wahrgenommene Aufgabenschwierigkeit und die von ihnen erwartete Erfolgswahrscheinlichkeit so aufeinandertreffen, dass sie sich die Aufgaben zutrauen und diese ihnen zugleich eine erfolgreiche Weiterentwicklung ihres Wissens und Könnens ermöglichen. Stellt sich ein Erfolg ein, wird dieser mit persönlichem Stolz und Freude verknüpft und das Lernen darüber mit positiven Gefühlen verbunden.
Da sich der Schwierigkeitsgrad der Aufgabe am individuellen Leistungsvermögen (und nicht an einem objektiven Maßstab) bemisst, ist hierzu in der Lerngruppe eine innere Differenzierung unumgänglich.
Das Verstärkungsverhalten durch die Lehrperson bezieht sich auf die individuelle Entwicklungssituation. Damit eine Orientierung am individuellen Leistungsfortschritt möglich wird, muss der Lernstand erfasst und im Entwicklungsgrad eingeschätzt werden. So kann der Lernprozess bedarfsgerecht mit instruktionalen Unterstützungen und kontinuierlichen Rückmeldungen begleitet werden.
Neben der Auswahl herausfordernder Aufgaben bedarf es ggf. auch einer korrigierenden Einflussnahme auf das Anspruchsniveau der Lernenden. Je nach Selbstkonzept und damit einhergehender Erfolgs- bzw. Misserfolgserwartung werden Lernende falsche Ansprüche an sich selbst stellen. Über eine Bewusstmachung ihrer eigenen Einschätzungen und eventueller Fehlkonzepte in Bezug auf das eigene Leistungsvermögen können sie nicht nur leistungsbereiter werden. Sie werden auch in die Lage versetzt, sich realistische Ziele zu setzen, Lernprozesse selbst zu steuern und ihren Lernerfolg selbst zu kontrollieren.
Rheinberg, F. (2008). Motivation. Stuttgart: Kohlhammer.
Schlag, B. (2013). Lern- und Leistungsmotivation. Wiesbaden: VS.