Lernerfolg sichtbar zu machen ist wichtig, damit die Teilnehmenden motiviert weiterlernen. Außerdem kann es die Basis sein, um mit den Teilnehmenden zu überlegen, welche Veränderungen im Lernprozess sinnvoll sein können. Hierfür ist es jedoch wichtig, den Lernerfolg zu überprüfen. Aber wie geht das?
Messmethoden für Lernleistung gibt es viele. Wichtig hierbei ist es, den persönlichen Lernerfolg (selbständig gesetzte Ziele) von vorgegebenen Lernziele (fremdbestimmtes Lernen) zu unterscheiden.
Einflussfaktoren für Lernerfolg
Da das Lernen individuell ist und Lernende unterschiedliche Ziele haben, ist es oft schwierig, reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten. Es gibt keine einheitlichen Methoden, um den Lernerfolg festzustellen.
Die Herausforderung liegt darin, den individuellen Lernzielen sowie den vielen Einflussfaktoren wie Vorwissen, Motivation, Lernmaterialien und Anleitung, gerecht zu werden. Ebenso kann die Gruppenzusammensetzung den individuellen Lernerfolg beeinflussen.
Lernerfolg überprüfen
Teilnehmende sollten zu Beginn der Weiterbildung ihre eigenen Lernziele definieren. Diese sollten klar sein und idealerweise sowohl den Lernprozess als auch den gewünschten Lernerfolg beschreiben.
Die Fragen zur individuellen Lernzieldefinition lauten also: Was möchte ich in dieser Weiterbildung lernen? Je nach Art und Kontext der Weiterbildung lassen sich dann Teilziele definieren: Was möchte ich wie bis wann erreicht/gelernt haben?
Durch regelmäßige Überprüfung der Lernziele kann festgestellt werden, ob Teilnehmende dem gewünschten Ergebnis näherkommen und ob ihre Strategie sinnvoll ist. Bei Bedarf können Ziele und Strategien angepasst werden.
Der Lernerfolg wird durch die Reflexion der Lernziele bewertet. Erfolg kann entweder als statische Leistung zu einem bestimmten Zeitpunkt oder als dynamischer Leistungszuwachs betrachtet werden.
Methoden zur Überprüfung des Lernerfolgs
Lehrende sollten schon bei der Planung überlegen, wie sie den Lernerfolg überprüfen möchten. Geeignete Methoden können schriftliche und mündliche Tests, praktische Projekte sowie prozessorientierte Ansätze wie Lerntagebücher oder Lernportfolios sein. Grafisch kann Lernerfolg zum Beispiel in Lernkurven dargestellt werden.
Wichtig ist, Teilnehmende nicht miteinander zu vergleichen, sondern ihre eigene Entwicklung zu betrachten.
Herausforderungen bei der Überprüfung von Lernerfolg
Es ist wichtig für Lehrende zu wissen, dass neben Vorwissen, Motivation, Lehrmethoden und Materialien auch andere Faktoren den Lernerfolg beeinflussen können:
- Individuelle Lernvorlieben und -stile: Wenn Teilnehmende den Kurs klar und verständlich finden und sich mit den Methoden wohl fühlen, steigt der Lernerfolg.
- Aktuelle körperliche, emotionale und kognitive Zustände: Diese können den Lernerfolg positiv oder negativ beeinflussen, sind jedoch schwer vorhersehbar und können von der Lehrperson kaum kontrolliert werden.
- Zusammensetzung der Lerngruppe: Schwächere Lernende profitieren oft von heterogenen Gruppen, während durchschnittliche Lernende möglicherweise in homogenen Gruppen erfolgreicher sind. Für leistungsstarke Lernende sind die Auswirkungen der Gruppenzusammensetzung weniger deutlich.