Kursstart, Kennenlernen, Lernphasen – wie viel Zeit sollten Lehrende wofür einplanen? Dies ist je nach Lehr-Lernsetting sehr unterschiedlich. Aber das Modell von Gilly Salmon kann hier eine große Hilfe bei der Planung und Durchführung sein. 

Gilly Salmon hat bereits im Jahr 2000 ein Modell entwickelt, das den Lernprozess von Lernenden im E-Learning anhand von fünf Phasen beschreibt. Diese Zerlegung des Lernprozesses, der in verschiedenen Lehr-Lernsettings und je nach Zielgruppe sehr unterschiedlich ausfallen kann, dient somit als Rahmen für die notwendige Unterstützung und Zeitplanung durch die Lehrenden.

Im Folgenden

  • können Sie sich mit dem Salmon-Modell vertraut machen,
  • die verschiedenen Stufen des Modells kennen lernen und
  • sich entsprechende Beispiele ansehen.

Das 5-Stufen-Modell von Gilly Salmon

Je nach Kurssetting (synchron/asynchron, gemeinsames Lernen/Selbststudium, Dauer, Umfang, Teilnehmendenzahl,…) sowie der Erfahrung der Teilnehmenden mit Online-Angeboten sind einzelne Stufen von größerer Bedeutung oder fallen sogar weg. Was jedoch in dem Modell deutlich wird, ist, dass ein erfolgreiches Lernen erst dann möglich wird, wenn technische Hürden genommen sind und den Teilnehmenden ausreichend Zeit gegeben wurde, um in der Lernumgebung „anzukommen“. 

 Im Folgenden können Sie das Modell kennenlernen und sich anschauen, wofür in den jeweiligen Stufen Zeit benötigt wird, indem Sie auf diese klicken.

Stufen im Online-Lernen, Abbildung: Eigene Darstellung nach  Salmon, 2013,  CC-BY-SA 3.0  

Zusammenfassung

Das Modell von Salmon unterteilt den E-Learning-Prozess in fünf Phasen. Diese können Sie bei der zeitlichen Organisation von Lernangeboten unterstützen.  

  • Planen Sie beispielsweise Zeit für den Zugang zu neuen Tools ein.
  • Sorgen Sie dafür, dass die Lernenden online gut „ankommen“ und sich zurechtfinden.
  • Helfen Sie den Lernenden, geeignete Lernstrategien zu finden.
  • Ermöglichen Sie die gemeinsame Konstruktion von Wissen.
  • Planen Sie genügend Zeit ein, damit die Lernenden das Gelernte in ihren Alltag übertragen können.

Wenn Sie das Modell von Salmon im Hinterkopf behalten, fällt es Ihnen sicher leichter, die verschiedenen Stufen des E-Learning zu berücksichtigen und ihnen die nötige Zeit einzuräumen.


Referenzen

Hinzmann, A. (2018).  Kennen Sie schon… das Fünf-Stufen-Modell?. Online abrufbar unter: Kennen Sie schon… das Fünf-Stufen-Modell? – Zentrum für Lernen und Innovation (ZLI) (fernuni-hagen.de)

Salmon, G. (2000). E-moderating. The key to teaching and learning online. London/New York: Routledge.

Salmon, G. (2013). E-tivities. The key to active online learning (2. Auflage). London/New York: Routledge.

Stenger, S. (2020). In Hybrid Classes, Some Students Are Likely to Feel Left Out. Verfügbar unter https://hbsp.harvard.edu/inspiring-minds/in-hybrid-classes-some-students-are-likely-to-feel-left-out  - (zuletzt abgerufen  am 25.07.2023)