Erfolgreiche Lernprozesse sind durch ein Zusammenspiel von „Lerninput erhalten“, „Ergebnisse selbst erarbeiten oder recherchieren“ und „Gelerntes verarbeiten“ bestimmt. Dieses Wechselspiel muss bei der zeitlichen Planung von E-Learning-Angeboten berücksichtigt werden. Doch wie gelingt dies?

Aus didaktischer Sicht sind bei der Kursplanung viele Dinge zu berücksichtigen: die Lernziele, die Inhalte, die Methoden und Materialien, die Teilnehmenden und die Art der Interaktion. Dabei wird zwischen Makro- und Mikroebene unterschieden.

Im Folgenden lernen Sie Zeitplanung

  • auf der Makroebene,
  • auf der Mikroebene und
  • in hybriden Lernarrangements

kennen.

 

Zeitplanung  auf der Makro- und Mikroebene 

Das Thema Zeitplanung  kann auf verschiedenen Ebenen  bearbeitet werden.

Informieren Sie sich, welche Aspekte auf den Ebenen eine Rolle spielen, indem Sie die Rechtecke anwählen.  Mit den Pfeilen können Sie vor und zurück navigieren. 

Checkliste 

Die folgenden Fragen helfen dabei, die inhaltliche Planung mit einer geeigneten zeitlichen Struktur zu verbinden:

  • Wie kann der Spannungsbogen vom Anfang bis zum Ende aussehen?
  • Wann platziere ich Lehr- und Lerninhalte und wie viel Zeit sehe ich dafür vor?
  • Welche Inhalte werden wie erarbeitet und wann?
  • Wann hat die Bearbeitung von Problemen und Wünschen der Teilnehmenden Raum?
  • Wann und wo plane ich Zeit für individuelle Arbeit ein?
  • Wann ist Zeit für eine Prozessauswertung?
  • Ist Zeit notwendig für eine gemeinsame Planung des weiteren Vorgehens?
  • Wie plane ich die Anzahl und Dauer von Pausen sinnvoll ein?

(Je nach Kurssetting sind die Fragen unterschiedlich relevant. )

Zeitplanung in hybriden Lernarrangements 

 In einem hybriden Lernarrangement werden Lernaktivitäten vor Ort und im Internet miteinander verknüpft. Das folgende Planungsraster zeigt, wie das Zusammenspiel von synchronen und asynchronen Elementen auf der Zeitachse orchestriert werden kann (Kerres, 2021).

Sie können sich im Folgenden ein Modell zur Zeitplanung in hybriden Settings anschauen, indem Sie den Regler unter dem Bild verschieben.

 

Zeitplanung in hybriden Lernarrangements , Abbildung: Eigene Darstellung nach  Kerres, 2021,  CC-BY-SA 3.0 

Zusammenfassung

Bei der Kursplanung sind also verschiedene zeitliche Aspekte von Bedeutung.  

Auf der Makroebene geht es um eher grundsätzliche Fragen wie „Über welchen Zeitraum soll sich die Weiterbildung erstrecken?“. Darüber hinaus sollte immer berücksichtigt werden, dass das Lernangebot in den Alltag der Lernenden passt. 

Die Mikroebene bezieht sich auf die einzelnen Lerneinheiten. Hier sind Fragen wichtig wie „Bis wann muss was erledigt sein?“ oder „Wie viel Zeit ist für die Gruppenarbeit eingeplant?“.  Geben Sie den Lernenden Hinweise, wie sie ihr Lernen selbst strukturieren können. 

Wenn Sie hybride Settings planen, kann Ihnen das Planungsraster von Michael Kerres helfen. Es unterstützt Sie bei der Visualisierung, wie Sie einzelne Elemente in hybriden Settings anordnen und kombinieren möchten.


Referenzen

Arnold, P., Kilian, L., Thillosen, A. & Zimmer, G. (2018). Handbuch E-Learning (5. Auflage). Bielefeld: Utb. 

Gundermann, A.:  Lost in Space: Zeit und Raum bei der Kursplanung. Online abrufbar unter: Folge 2: Lost in Space: Zeit und Raum bei der Kursplanung - Kursplanung - Dossiers - wb-web

Kerres, M. (2021). Didaktik. Lernangebote gestalten. Münster: Waxmann.

Langmaack, B. & Braune-Krickau, M. (2010). Wie die Gruppe laufen lernt: Anregungen zum Planen und Leiten von Gruppen. Ein praktisches Lehrbuch (8. Auflage). Weinheim: Beltz.