Welche Methoden können in der Nachbereitungsphase von den jeweiligen Beteiligten angewendet werden? Die folgenden Methoden gehen von transferfördernden Faktoren aus und beziehen die Transferverantwortlichen in verschiedenen Beteiligungsgraden mit ein. Die Möglichkeit der Umsetzung ist natürlich auch hier von situationsbedingten Faktoren abhängig und davon, was in der Planungsphase vereinbart wurde und vom Kunden oder der Kundin gewünscht ist.
Dem Führungstrainer Michael Wittmann zufolge sollte die Lehrperson über „ein reichhaltiges begleitendes Transferrepertoire“ für die Zeit nach dem Training verfügen. Sie kann den Teilnehmenden beispielsweise durch ein Coaching am Arbeitsplatz, eine Hotline oder ein Online-Support auf ihrer Trainer-Website beratend zur Seite stehen, denn für „die meisten sind der Erfahrungsaustausch und praxisrelevante Informationen just in time besonders wichtig“, wie Wittmann erklärt.
Auch das Fotoprotokoll bietet sich als Methode zur Förderung des Lerntransfers in der Nachbereitungsphase an. Wie die Trainerin Karina Jarzebski erklärt, bietet diese Methode die Möglichkeit, Mitschriften auf Pinnwänden und Flipcharts sowie erlebnisaktivierende Übungen wie zum Beispiel Rollenspiele zu dokumentieren und im Anschluss an das Seminar als Protokoll an die Teilnehmenden zu versenden. Die Bilder können als Anker und Erinnerungshilfe dienen, denn durch das Fotografieren der Kursmitglieder und der Umgebung wird ein persönlicher Bezug zu den Bildern hergestellt. Wichtig dabei ist jedoch, die Lernenden vor dem Fotografieren um ihre Zustimmung zu bitten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass die fotografierten Lerninhalte ohne eine klare Strukturierung wenig ergiebig sind. Daher sollte die Lehrperson davon absehen, den Teilnehmenden einzelne Fotos zu senden. Es empfiehlt sich stattdessen, die Bilder zu beschriften und das Protokoll mit zusätzlichen Informationen lebendiger und nachvollziehbarer zu machen.