Manchmal geben die Räumlichkeiten oder das Weiterbildungssetting bereits bestimmte Bedingungen vor oder schließen Medien aus. Deshalb sollten Sie sich vor der Planung und Konzeption Gedanken zum passenden Präsentationsmedium machen.

Es gibt nicht das einzig richtige Medium für Präsentationen. In vielen Einrichtungen oder Weiterbildungskontexten gibt es bevorzugte Medien, aber das bedeutet nicht, dass diese immer die beste Alternative darstellen.

Wer verschiedene Medien kennt, über ihre Vorteile und Stärken Bescheid weiß und sich informiert, was es bei ihrem Einsatz zu beachten gibt, kann eine gute Entscheidung für das passende Präsentationsmedium treffen.

Faktoren bei der Medienauswahl

Zunächst einmal gibt es einige grundsätzliche für die Medienauswahl relevanten Einflussfaktoren. Hierzu gehören

  • die Teilnehmerzahl,
  • die Raumgröße (und hier auch noch einmal der Punkt Ausstattung),
  • die Einbindung in das didaktische Konzept sowie
  • die gewünschte Dauer der Sichtbarkeit.

Soll eine Präsentation stimmig sein, muss der Inhalt mit der Kursplanung übereinstimmen. Das eingesetzte Medium steht dabei im Spannungsverhältnis zu den Inhalten Ihres Trainings und den Teilnehmenden. Deshalb sollte die Präsentation so gestaltet sein, dass sie die Zielsetzung und die Bedürfnisse der Teilnehmenden berücksichtigt.

Hilfreich ist es deshalb, ganz bewusst die Wirkung der Medien aus Sicht der Teilnehmenden zu analysieren.

Welche Medien kommen für meine Präsentation in Frage?

Das Bild zeigt einen Dozenten bei der Wahl eines passenden Mediums für seine Präsentation.

Welche Medien?, Bild: Eigene Darstellung

Bei der Wahl des richtigen Mediums für eine Präsentation sollten verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Hier sind einige hilfreiche Fragen:

  • Welche Art der Visualisierung passt am besten zu den Inhalten meiner Präsentation und erfordert daher den Einsatz bestimmter Medien?
  • Welche technischen Möglichkeiten bieten die vorhandenen Räumlichkeiten und welche Medien stehen zur Verfügung?
  • Wie viel Zeit habe ich für die Vorbereitung und Erstellung der Visualisierungen?
  • Gibt es bestimmte Standards oder Vorgaben im Corporate Design, die bei der Auswahl berücksichtigt werden müssen?
  • Mit welchen Medien arbeite ich gerne und welche beherrsche ich kompetent?


Welche Regeln sollte ich beachten, unabhängig davon, welches Medium ich einsetze?

Ganz egal, für welches Medium sich Lehrende entscheiden, es gibt ein paar unverzichtbare Einsatzregeln. Klicken Sie auf die Fragezeichen im Bild, um die verschiedenen Regeln zu sehen.

 

Das Bild zeigt die Dozentin Abigail Winter.

Abigail Winter unterrichtet seit acht Jahren englische Literatur in verschiedenen Bildungseinrichtungen in München. Sie berichtet von ihren Erfahrungen mit dem Einsatz von Präsentationsmedien:

Ich kann mich noch an meine ersten Schritte als Dozentin erinnern. Anfangs fiel es mir sehr schwer einzuschätzen, was bei Vorträgen funktioniert und was nicht. Obwohl ich mir immer große Mühe gab, meine Präsentationen ansprechend zu gestalten und die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden lebendig zu erhalten, sah ich meistens nur in gelangweilte Gesichter, sodass auch bei mir die Energie und Motivation stetig abnahm. Erst nach und nach ist mir klar geworden, dass ich im Grunde genommen nur das wiedergab, was auf den Folien zu lesen war und den Lernenden überhaupt keine neuen Impulse gab, die sie zum aktiven Zuhören motivierten, sodass sie irgendwann abschalteten. Kein Wunder!

Mit der Zeit habe ich gelernt, mir ein Repertoire an Methoden und Medien zu schaffen, die für mich leicht zu handhaben sind. Zu Beginn meiner Kurse setze ich z. B. gerne Metaplankarten ein, wenn ich mir ein generelles Bild davon machen möchte, welche Themen die Teilnehmenden besonders interessieren und welche Lernziele, Erwartungen und Erfahrungen sie mitbringen. Wenn ich ein neues Thema einführe, mache ich dies gerne mit Powerpoint oder Prezi und achte dabei darauf, ansprechende Bilder einzusetzen, die das, was ich erkläre, visuell ergänzen. Bei meinem letzten Besuch in Stratford upon Avon habe ich viele Fotos gemacht, die verbinde ich mit meiner Einführung zu Shakespeares Komödien. Dabei stelle ich den Teilnehmenden auch immer Fragen zu ihrem eigenen Vorwissen, denn es ist mir wichtig, nicht nur einfach mein Programm durchzuziehen, sondern die Kursmitglieder in das Kursgeschehen einzubinden. Videos sind natürlich auch gerade in Zeiten von Youtube und Tutorials sehr ansprechend für die Lernenden. Sie bieten Abwechslung und eignen sich für Themeneinführungen aber auch um einen Aspekt näher auszuführen oder um eine anschließende Gruppenarbeit einzuleiten. Ich setze sie auch gerne ein, um Sachzusammenhänge und geschichtliche Hintergründe zu erklären.

Generell achte ich darauf, einen guten Ausgleich zwischen meiner Präsentation und der Einbindung der Lernenden zu schaffen, indem ich sie in einer anschließenden Diskussion zum aktiven Mitmachen anrege oder ihnen konkrete Aufgaben in Auftrag gebe. Neuerdings setze ich auch gerne am Ende meiner Präsentationen oder zwischendurch ein Quiz ein. Denn so kann ich die wichtigsten Aspekte noch mal ins Gedächtnis rufen und gemeinsam mit der Lerngruppe überprüfen, was von den Lerninhalten hängengeblieben ist und Aspekte, die nicht alle verstanden haben, noch mal erklären. Das macht die Präsentation dynamischer und interaktiver.

Je nach Thema kann es dabei in einer Lerneinheit auch wirklich manchmal reichen, nur ein Medium einzusetzen. Wichtig ist, nicht zu viele Medien einzusetzen und die Lernenden nicht mit ständig wechselnden Medien zu überfordern, aber auch nicht zu lange bei einem Medium zu verharren.


Referenzen

Hartmann, M.; Funk, R. & Nietmann, H. (2000). Präsentieren – Präsentationen: zielgerichtet und adressatenorientiert. (6. Aufl.). Weinheim: Beltz.

Quilling, E. & Nicolini, H. J. (2009). Erfolgreiche Seminargestaltung – Strategien und Methoden in der Erwachsenenbildung (2., erweiterte Aufl.). Wiesbaden: VS Verlag.

Seifert, J. W. (2011). Visualisieren – Präsentieren – Moderieren. Offenbach am Main: Gabal-Verlag.