
Abigail Winter unterrichtet seit acht Jahren englische Literatur in verschiedenen Bildungseinrichtungen in München. Sie berichtet von ihren Erfahrungen mit dem Einsatz von Präsentationsmedien:
Ich kann mich noch an meine ersten Schritte als Dozentin erinnern. Anfangs fiel es mir sehr schwer einzuschätzen, was bei Vorträgen funktioniert und was nicht. Obwohl ich mir immer große Mühe gab, meine Präsentationen ansprechend zu gestalten und die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden lebendig zu erhalten, sah ich meistens nur in gelangweilte Gesichter, sodass auch bei mir die Energie und Motivation stetig abnahm. Erst nach und nach ist mir klar geworden, dass ich im Grunde genommen nur das wiedergab, was auf den Folien zu lesen war und den Lernenden überhaupt keine neuen Impulse gab, die sie zum aktiven Zuhören motivierten, sodass sie irgendwann abschalteten. Kein Wunder!
Mit der Zeit habe ich gelernt, mir ein Repertoire an Methoden und Medien zu schaffen, die für mich leicht zu handhaben sind. Zu Beginn meiner Kurse setze ich z. B. gerne Metaplankarten ein, wenn ich mir ein generelles Bild davon machen möchte, welche Themen die Teilnehmenden besonders interessieren und welche Lernziele, Erwartungen und Erfahrungen sie mitbringen. Wenn ich ein neues Thema einführe, mache ich dies gerne mit Powerpoint oder Prezi und achte dabei darauf, ansprechende Bilder einzusetzen, die das, was ich erkläre, visuell ergänzen. Bei meinem letzten Besuch in Stratford upon Avon habe ich viele Fotos gemacht, die verbinde ich mit meiner Einführung zu Shakespeares Komödien. Dabei stelle ich den Teilnehmenden auch immer Fragen zu ihrem eigenen Vorwissen, denn es ist mir wichtig, nicht nur einfach mein Programm durchzuziehen, sondern die Kursmitglieder in das Kursgeschehen einzubinden. Videos sind natürlich auch gerade in Zeiten von Youtube und Tutorials sehr ansprechend für die Lernenden. Sie bieten Abwechslung und eignen sich für Themeneinführungen aber auch um einen Aspekt näher auszuführen oder um eine anschließende Gruppenarbeit einzuleiten. Ich setze sie auch gerne ein, um Sachzusammenhänge und geschichtliche Hintergründe zu erklären.
Generell achte ich darauf, einen guten Ausgleich zwischen meiner Präsentation und der Einbindung der Lernenden zu schaffen, indem ich sie in einer anschließenden Diskussion zum aktiven Mitmachen anrege oder ihnen konkrete Aufgaben in Auftrag gebe. Neuerdings setze ich auch gerne am Ende meiner Präsentationen oder zwischendurch ein Quiz ein. Denn so kann ich die wichtigsten Aspekte noch mal ins Gedächtnis rufen und gemeinsam mit der Lerngruppe überprüfen, was von den Lerninhalten hängengeblieben ist und Aspekte, die nicht alle verstanden haben, noch mal erklären. Das macht die Präsentation dynamischer und interaktiver.
Je nach Thema kann es dabei in einer Lerneinheit auch wirklich manchmal reichen, nur ein Medium einzusetzen. Wichtig ist, nicht zu viele Medien einzusetzen und die Lernenden nicht mit ständig wechselnden Medien zu überfordern, aber auch nicht zu lange bei einem Medium zu verharren.