Digitale Wiedergabemedien, Softwareprogramme und Autorentools  sind aus modernen Lehr- und Lernszenarien nicht mehr wegzudenken. Werden sie als Lehrwerkzeuge richtig eingesetzt, bieten sie viele technische Möglichkeiten und sorgen durch ihren hohen Gestaltungsspielraum für Abwechslung im Kursraum. Wie sie optimal angewendet werden können und welche Vor- und Nachteile sie bieten, erfahren Sie in diesem Lernschritt.

Interaktives Whiteboard
 

Das Bild zeigt ein Whiteboard.

Whiteboard, Bild: iStock.com, Piotr_roae, nicht unter freier Lizenz

 

Das interaktive Whiteboard, auch bekannt als Smartboard oder Activboard, ist ein elektronisches Präsentationsmedium, das Bildschirminhalte auf eine weiße Fläche projiziert. Es kann entweder mit einem Beamer oder einem berührungsempfindlichen Touchmonitor verwendet werden. Die dazugehörige Software ermöglicht die Erstellung und Vorführung von Präsentationen. Es bietet vielfältige Möglichkeiten für ein interaktives Lernumfeld, erfordert jedoch eine gründliche Einführung in seine Nutzung. Digitale Inhalte können gespeichert und geteilt werden, was das interaktive Whiteboard attraktiv macht. Allerdings besteht das Risiko, dass die Technologie den Lerninhalt überlagert und technische Probleme das Seminar beeinträchtigen können. Mit ausreichender Routine können diese Herausforderungen jedoch überwunden werden.

Checkliste  für den Einsatz von digitalen Whiteboards

Für den Einsatz des interaktiven Whiteboards sind einige grundlegende Regeln zu beachten:

  • Sicherer Umgang mit der Technik: Die Bedienung sollte vertraut sein, damit der Fokus auf dem Lernen liegt und die Präsentation schnell starten kann.
  • Lernziele im Blick behalten: Trotz der vielfältigen technischen Möglichkeiten sollte darauf geachtet werden, dass das Hauptaugenmerk auf den Lernzielen liegt und die Technik diese unterstützt, ohne vom Thema abzulenken.
  • Lesbarkeit gewährleisten: Die Inhalte sollten auch aus größerer Entfernung gut lesbar sein, und der Raum sollte idealerweise nicht vollständig abgedunkelt sein, damit die Teilnehmer gleichzeitig andere Lernaktivitäten durchführen können.
  • Verfügbarkeit sicherstellen: Es ist wichtig, dass in allen benötigten Räumen ein funktionstüchtiges interaktives Whiteboard vorhanden ist, um einen reibungslosen Einsatz zu gewährleisten.

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PowerPoint

PowerPoint von Microsoft ist das gängigste Präsentationsprogramm, das seitenorientiert arbeitet. Es bietet eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten für Text-, Grafik- und Multimedia-Folien sowie Übergangseffekte.

Die Flexibilität von PowerPoint ermöglicht eine schrittweise Darstellung von Inhalten und erleichtert Bearbeitung, Ergänzung und Wiederverwendung von Folien für verschiedene Gruppengrößen. Allerdings kann eine falsche Nutzung zu überladenen oder ablenkenden Präsentationen führen. Die richtige Balance bei der Gestaltung ist daher entscheidend.

Zudem setzt PowerPoint die Verfügbarkeit der nötigen Technik voraus, was gelegentlich zu Problemen führen kann. Während des Vortrags bietet PowerPoint vergleichsweise wenig Flexibilität, da die Folien vorher festgelegt sind und sich nicht spontan ändern lassen.

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Die Dokumentenkamera

Die Dokumentenkamera ist eine moderne Version des Overhead-Projektors, die zusätzliche Funktionen und Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Sie kann mit Beamern, Computern und digitalen Tafeln verbunden werden. Der Vorteil ist, dass man mit ihr nicht nur transparente Dokumente, sondern auch Buchseiten und Arbeitsblätter projizieren kann, was sich zum Beispiel für die Besprechung von Gruppenarbeiten oder Hausaufgaben eignet. Ebenso können dreidimensionale Objekte vergrößert und präsentiert werden.

Autorentools

Autorentools sind Werkzeuge, die der Gestaltung von multimedialen Lehr- und Lerninhalten dienen und vor allem für die Erstellung von E-Learning-Kursen eingesetzt werden. Man kann ihre Vorlagen jedoch auch für Präsentationen nutzen. Da sie über eine Benutzerfläche verfügen, benötigen Nutzerinnen und Nutzer keine Programmierkenntnisse. Sie sind sehr einfach zu bedienen und bieten viele Funktionen. Es können verschiedene Medien wie Videos, Audios und Grafiken aber auch Inhalte aus anderen Präsentationen eingebunden sowie Vorlagen für verschiedene Aufgabentypen genutzt werden. Manche Tools bieten auch die Möglichkeit, anhand von Simulationen wirklichkeitsgetreue Abbildungen zu erstellen, was sich für die Erklärung komplexerer Sachverhalte anbietet.


Referenzen

Danz, G. (2010). Neu präsentieren: begeistern und überzeugen mit den Erfolgsmethoden der Werbung. Frankfurt am Main: campus.

Kohls, C. (2011). Mein SMART Board: das Praxishandbuch für den erfolgreichen Einsatz im Unterricht. (2. Aufl.)  Erfurt KIDS interactive, 2011.

Moser, H. & Holzwarth, P. (2011). Mit Medien arbeiten: Lernen – Präsentieren – Kommunizieren. Konstanz: UVKVerl.- Ges.

Thiele, A. (2007). Präsentieren Sie einfach: mit und ohne Medien; Techniken und Strategien für Vorträge unter Zeitdruck. Frankfurt am Main: Frankfurter Allg. Buch.

Weidenmann, B. (2011). Erfolgreiche Kurse und Seminare: professionelles Lernen mit Erwachsenen. Weinheim: Beltz.

Weiss, R. (2010). Präsentieren mit Power Point Trainer. München: Rudolf Haufe.