In Kursräumen treffen heutzutage analoge und digitale Lernwelten aufeinander. Jedes Medium – analog oder digital – bietet Vor- und Nachteile und eignet sich für bestimmte Lehr- und Lernszenarien. Welche Medien gibt es und welche Kriterien können Lehrenden bei der Entscheidung für ein Präsentationsmedium helfen?
Lehrenden steht für die Gestaltung ihrer Kurse und Trainings eine große Auswahl an Präsentationsmedien zur Verfügung. Diese reichen von analogen Mitteln wie dem Flipchart und dem Overhead-Projektor bis hin zu technisch ausgereiften Geräten wie dem interaktiven Whiteboard und der Dokumentenkamera. Doch was genau unterscheidet analoge und digitale Medien voneinander?
Die Unterscheidung zwischen analog und digital ergibt sich aus der Definition der Medienschnittstellen (Interfaces) zwischen den Medien und ihren Empfängerinnen und Empfängern. Bei analogen Medien findet die Kommunikation über Informationsträger wie Papier und anderen Materialien statt. Bei digitalen Medien hingegen findet die Kommunikation unter anderem über Leinwände, Displays, Bildschirme und Audiowiedergabegeräte statt. Die Eigenarten der Interfaces (Bildschirm, Papier usw.) wirken sich auf die Form aus, wie die Medien von den Rezipientinnen und Rezipienten konsumiert werden (blättern, klicken, scrollen usw.), aber auch auf das Verhalten dieser beim Verarbeiten der Informationen (z. B. Flüchtigkeit, Aufmerksamkeit usw.).
Analoge und digitale Medien im Bildungskontext
Lehr- und Lernprozesse an Schulen, Hochschulen und in der Erwachsenenbildung haben sich mit der Entwicklung neuer Medien zunehmend verändert, wie aus der folgenden Abbildung hervorgeht.
Klicken Sie auf Info-Icons im Bild, um die jeweiligen Lernmedien zu sehen.
Diese Veränderungen wirken sich auch auf die Rolle der Lernenden aus, die durch neue vernetzte Technologien wie im Collaborative Classroom Zugang zu freieren und eigenverantwortlicheren Lernformen haben (Netzwerk digitale Bildung, S. 4), während auch Lehrenden durch den digitalen Wandel viele neue didaktische Möglichkeiten offenstehen, vor allem auch wenn es darum geht, Lehr- und Lerninhalte visuell ansprechend zu gestalten und diese zu präsentieren.
Analoge und digitale Präsentationsmedien im Überblick
Zu den analogen Präsentationsmitteln in Lehr- und Lernszenarien gehören traditionelle Medien wie Sachbücher, Wandtafel, Overhead-Projektor, Metaplanwand, Flipchart, Plakate, Landkarten, Radiosendungen, Fernseh-/Videofilme, Tonkassetten, Zeitungen, Zeitschriften und Fotos. Die oben genannten Eigenarten der Medienschnittstellen wirken sich auch auf die Art aus, wie die Medien wahrgenommen werden (haptisch, visuell). Das Buch z. B. ermöglicht eine haptische Erfahrung. Studien belegen, dass das Lesen auf Papier vor allem bei Sachtexten förderlicher für das Textverständnis ist als dies bei digitalen Texten der Fall ist (Eilenberger, 2019).
Zu den digitalen Präsentationsmitteln hingegen zählen Computer, Tablets oder Laptops, die an einen Beamer angeschlossen werden, Smartboards, Lernsoftware, Digitalkameras, DVDs, Podcasts und natürlich das Internet.
Digitale Medien finden immer mehr Einzug in die Kursräume, denn sie ermöglichen eine abwechslungsreiche Gestaltung und bieten auch gerade wegen ihrer guten Sicht- und Hörbarkeit viele Vorteile. Ein weiterer Vorteil von computergestützten Präsentationen ist, dass viele verschiedene Inhalte (Bilder, Grafiken, Videos, Tonspuren etc.) eingebunden werden können, die dann während des Vortrags auf einen Klick verfügbar sind. Dennoch kann man nicht sagen, dass diese Präsentationsart per se die bessere ist. Für Lehrende stellt ihr Einsatz auch oft eine zusätzliche Herausforderung dar, da sie im Umgang mit diesen Medien noch nicht so versiert sind.