Eine positive Einstellung gegenüber Ratsuchenden, basierend  auf Akzeptanz, Wertschätzung, Empathie und Authentizität, ist entscheidend. Sie ermöglicht eine respektvolle Beziehung und fördert die Eigenverantwortung der Ratsuchenden bei der Problemlösung.

Auch bei kurzen Beratungskontakten ist Ihre Einstellung entscheidend für den Erfolg. Folgende Punkte können dabei hilfreich sein:

 

Das Bild zeigt eine stehende Dozentin in einer neutralen Position.

 

Akzeptanz und Wertschätzung, 

Bild: Eigene Darstellung, CC BY-SA 3.0 DE

 

Akzeptanz und Wertschätzung

Eine wertschätzende Haltung bedeutet, das Gegenüber ohne Bewertungen anzunehmen. Es geht nicht darum, jedes Verhalten zu billigen, sondern jede Person zu respektieren. Dies kann bedeuten, zu kommunizieren, wenn man etwas nicht gutheißt und gleichzeitig nachzufragen, was das Gegenüber dazu bewogen hat.

 

 

Das Bild zeigt eine Dozentin mit einem roten Herzen in der Hand, es steht für Empathie.

 

Empathie, Bild: Eigene Darstellung, CC BY-SA 3.0 DE

 

Empathie

Empathie ist wichtig für eine akzeptierende Haltung, da sie es ermöglicht, sich in andere hineinzuversetzen. Sie bedeutet, die Gedanken, Gefühle und Bewertungen der Ratsuchenden zu verstehen, ohne sich mit ihnen zu identifizieren.

 

 

Das Bild zeigt eine Dozentin in zwei Versionen. Einmal steht sie hinter mehreren Farbfiltern, in der zweiten Version sieht man sie ohne Filter.

                               Authentizität, Bild: Eigene Darstellung, CC BY-SA 3.0 DE

 

Kongruenz, Authentizität, Echtheit

Die Grundhaltung der Authentizität bedeutet, offen gegenüber Ratsuchenden zu sein und einen ehrlichen Kontakt zu pflegen. Als Beratende oder Beratender sind Sie authentisch, wenn Ihr Verhalten mit Ihren inneren Gedanken und Gefühlen übereinstimmt, Sie also zum Beispiel ansprechen, wenn Sie etwas irritiert. Sie zeigen sich transparent, ohne etwas vorzutäuschen.

 

 

Das Bild zeigt eine Dozentin und zwei sehr unterschiedliche Brillen.

 

Haltung des Nicht-Wissens,

Bild: Eigene Darstellung, CC BY-SA 3.0 DE

 

Haltung des Nicht-Wissens

Die Haltung des Nicht-Wissens ermutigt dazu, andere Blickwinkel zu erforschen. Sie erkennen an, dass Sie und Ihr Gegenüber die Welt anders sehen. Deshalb können Sie Probleme und Lösungen nicht vollständig begreifen. Dennoch können Sie die Sicht Ihres Gegenübers neugierig untersuchen, nachfragen und neue Ideen vorschlagen. Dafür ist es wichtig, Ihre eigene Unwissenheit zu akzeptieren, aus Fehlern zu lernen und offen für neue Einsichten zu sein. Wenn Sie Ihre eigenen und die Überzeugungen Ihres Gegenübers hinterfragen, können Sie neue Lösungen finden.

 

Das Bild zeigt eine Dozentin, die vor einer Waage steht. Auf dieser ist ein Minus- und ein Pluszeichen zu sehen.

Haltung der Neutralität, 

Bild: Eigene Darstellung, CC BY-SA 3.0 DE

 

Haltung der Neutralität

Die neutrale Haltung bedeutet, weder die Person noch ihre Probleme oder Ideen als positiv oder negativ zu bewerten. Das fördert die Offenheit für verschiedene Lösungswege und erweitert die Handlungsmöglichkeiten.

Referenzen

Barthelmess, M. (2016). Die systemische Haltung: Was systemisches Arbeiten im Kern ausmacht. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

Rogers, C. (1981). Der neue Mensch. Stuttgart: Klett-Cotta.

Rohr, D. (2017). Der Gesprächsansatz nach C. Rogers. In: B. Szczyrba, T. van Treeck, B. Wildt, & J. Wildt (Hrsg). Coaching (in) Diversity an Hochschulen (S. 121-135). Wiesbaden: Springer.

Watzlawick, P.; Beavin, J.; Jackson, D. (2000). Menschliche Kommunikation: Formen, Störungen, Paradoxien. Bern: Hogrefe Verlag.

Wimmer, A., Buchacher, W., Kamp, G., & Wimmer, J. (2012). Das Beratungsgespräch. Skills und Tools für die Fachberatung. Wien: Linde.