Diese Methode stammt aus der systemischen Beratung und soll die Entscheidungsmöglichkeiten erweitern, besonders dann, wenn Ratsuchende in einem scheinbaren Dilemma stecken.
Der Ablauf (nach Schlüter et al. 2017, S. 132ff.):
Vorbereitung:
Zunächst werden vier Karten vorbereitet. Klicken Sie auf die Fragezeichen im Bild, um sich anzeigen zu lassen, was die einzelnen Positionen bedeuten:
Die beratende Person klärt die verschiedenen Positionen und achtet darauf, dass sich die Positionen klar voneinander trennen lassen.
Methode einführen:
In Situationen, in denen Ratsuchende zwischen zwei Optionen hin- und hergerissen sind, kann diese Methode vorgestellt werden. Die beiden Möglichkeiten werden benannt, und es wird definiert, was jeweils "die Eine" und "die Andere" Möglichkeit ist. Dann werden vier Karten auf den Boden gelegt.
Kernphase:
Die beratende Person fordert die Ratsuchenden auf, sich auf die Position "Das Eine" zu stellen und zu beschreiben, wie es sich anfühlt, diese Entscheidung zu treffen. Dann wird dasselbe für die Position "Das Andere" gemacht. Anschließend wird die Position "Beides" diskutiert und überlegt, ob eine Verbindung der beiden Möglichkeiten möglich ist. Die Position "Keines von Beiden" wird ebenfalls betrachtet, um andere Entscheidungsoptionen zu finden und die Situation aus einer Meta-Perspektive zu betrachten.
Die Frage lautet jeweils: „Angenommen, Sie hätten sich für diese Option schon entschieden ...?“. Hilfreich können außerdem die Fragen nach den Psychologischen Ebenen von Dilts (2005) sein:
- Wo sind Sie und mit wem? (Umwelt)
- Wie genau verhalten Sie sich? » Was tun Sie? (Verhalten)
- Welche Ihrer Fähigkeiten setzen Sie dazu besonders ein? (Fähigkeiten)
- Worauf achten Sie dabei besonders? (Werte, Glaubenssätze)
- Wer sind Sie dann? » Wem sind Sie dann ähnlich? (Identität)
- Was ist Ihre Aufgabe? (Zugehörigkeit, Spiritualität)
Fragen bei der Position „Beides“:
- Angenommen es gäbe eine Möglichkeit ‚Das Eine‘ und ‚Das Andere‘ miteinander zu verbinden. Wie sähe das aus?
- Wie könnte dies aussehen?
- Was müsste auf jeden Fall gegeben sein?
- Auf was können Sie in keinem Fall verzichten?
Fragen zur Position „Keines von Beiden“:
- Angenommen es wäre ‚Keins von Beiden‘. Wie sähe das aus?
- Was ist mir hier wichtig?
- Was gäbe es für Alternativen, bei denen die genannten Bedürfnisse und Werte berücksichtigt werden?
Hilfreich ist es, wenn sich die bzw. der Beratende während der Übung Notizen macht.
Abschluss und Transfer:
Nachdem alle Positionen durchgesprochen wurden, setzen sich die Ratsuchenden und die beratende Person zusammen und besprechen das Erlebte. Die Ratsuchende erzählt, was sie gelernt hat und welche nächsten Schritte sie für angemessen hält. Dann können gemeinsam die nächsten Schritte festgelegt werden.