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Netzwerke entstehen und laufen nicht von allein – sie brauchen eine gezielte Koordination. Diese Koordination kann je nach Thema, Rahmenbedingungen und beteiligten Akteuren verschiedene Funktionen haben und ein breites Spektrum an Aufgaben beinhalten. Professionelle Netzwerkkoordinator*innen haben dabei nicht nur viele Funktionen, sondern übernehmen – je nach Situation – auch verschiedene Rollen. Wichtig ist außerdem ein bewusster Blick auf das eigene Handeln: Mit welcher Haltung trete ich auf? Welche Werte leiten mich? Um dies zu verdeutlichen, hier eine kurze Erklärung der drei Begriffe:

Funktion: die konkreten Aufgaben und Zuständigkeiten in einem Netzwerk, z. B. Bedarfe erheben, Partner gewinnen, Projekte anstoßen, Prozesse moderieren oder Ergebnisse dokumentieren.

Rolle: die Position, die die Koordination im Netzwerk einnimmt. Rollen entstehen aus den Erwartungen der Partner oder Auftraggeber. Typische Rollen können Moderator*in, Brückenbauer*in, Innovator*in oder Strateg*in sein. 

Haltung: die innere Einstellung, mit der man Aufgaben und Rollen ausfüllt. Sie zeigt sich im Wie des Handelns, z. B. durch Wertschätzung, Offenheit oder Geduld.

Kurz gesagt:

  • Funktion = was man tut
  • Rolle = aus welcher Position man handelt
  • Haltung = mit welcher Einstellung man auftritt

In der Praxis übernimmt die Netzwerkkoordination verschiedene Aufgabenschwerpunkte. Am Beispiel des Querschnittthemas Grundbildung können folgende zentrale Aufgaben unterschieden werden:

Informationen sammeln und weitergeben: Fakten und Daten zum Thema, Aktivitäten und Angebote unterschiedlicher Akteure und Initiativen werden gebündelt aufbereitet und transparent an alle Partner verteilt.
Beispiel: Eine Darstellung des Themas sowie eine Übersicht lokaler Angebots- und Unterstützungsstrukturen für Menschen mit Grundbildungsbedarf wird an wichtige Schlüsselakteure wie Jobcenter oder andere Beratungsstellen übermittelt.

Treffen moderieren: Besprechungen werden vorbereitet und geleitet. Dabei sorgt die Koordination für einen strukturierten Ablauf und eine faire Beteiligung.
Beispiel: In einem Alpha-Bündnis mit unterschiedlichen Beteiligten und Interessenslagen werden Ideen entwickelt, wie zukünftig auch Arbeitgeber als wichtige Akteure in das Netzwerk eingebunden werden können.

Partner vernetzen: Kontakte werden vermittelt und neue Akteur*innen miteinander vernetzt oder in das bestehende Netzwerk eingebunden.
Beispiel: Eine Koordinatorin bringt das Jobcenter, die lokale VHS und die Vertreterin der städtischen Familienzentren an einen Tisch, um Lernmöglichkeiten für Eltern mit Grundbildungsbedarf auf den Weg zu bringen und eine Berufsorientierung für Langzeitarbeitslose Menschen zu ermöglichen.

Strategisch planen: Mit den Partnern werden Ziele festgelegt, Maßnahmen geplant und Ergebnisse überprüft.
Beispiel: In einer Kommune werden Bedarfsanalysen durchgeführt und auf dieser Basis verbesserte Unterstützungs- und Angebotsstrukturen entwickelt.

Das Netzwerk nach außen vertreten: Öffentlichkeitsarbeit wird organisiert und das Thema Grundbildung sichtbar gemacht.
Beispiel: Auf dem Wochenmarkt werden Bürger*innen z.B. mit Unterstützung des ALFA-Mobils und Lernbotschaftern für das Thema sensibilisiert und auf lokale Lernmöglichkeiten hingewiesen.

Netzwerkkoordination bedeutet, Informationen zugänglich zu machen, Zusammenarbeit zu strukturieren, Partner einzubinden, strategisch zu planen und das Netzwerk öffentlich sichtbar zu machen. Diese Aufgaben bilden die Grundlage dafür, dass gemeinsame Unterstützungsstrukturen für Menschen mit Grundbildungsbedarf umgesetzt und weiterentwickelt werden können.

Das Wichtigste auf einen Blick

Netzwerke entstehen nicht von allein – sie brauchen Koordination.

  • Funktion = Aufgaben und Zuständigkeiten (z. B. Bedarfsanalyse, Partner gewinnen, Projekte initiieren).
  • Rolle = Position im System, geprägt von Erwartungen (z. B. Moderatorin, Brückenbauerin, Strateg*in).
  • Haltung = innere Einstellung (z. B. Wertschätzung, Offenheit, Geduld).

Kurz: Funktion = was, Rolle = aus welcher Position, Haltung = mit welcher Einstellung.