Mündlichkeit und Sprachregister ELO

Gültigkeitsprüfungen dieses ELOs

Pflichtdaten: Sprache

Sprache: deutsch

Pflichtdaten: Aufgabenaktivität

Aufgabenaktivität: Wissensaufgabe

Pflichtdaten: Level

Level: mittel

Pflichtdaten: Gesamte Bearbeitungszeit in Minuten

Gesamte Bearbeitungszeit in Minuten: 20

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Mündlichkeit und Sprachregister
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Mündlichkeit und Sprachregister

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Begriffe wie Analphabetismus, geringe Literalität, Alphabetisierung oder Grundbildung sind eng mit Schriftsprache verbunden. Doch Schriftlichkeit ist nicht unabhängig von Mündlichkeit: Sie wird stets in Anwendungskontexten gelernt, die meist auch mündliche Formen enthalten. Schrift bildet häufig Mündlichkeit ab, und der Erwerb von Sprachkompetenzen folgt in der Regel dem Prinzip, dass zuerst Mündlichkeit, dann Schriftlichkeit entsteht, wobei die Rezeption der Produktion vorausgeht. Menschen können demnach nicht lesen, was sie nicht verstehen, und nicht schreiben, was sie nicht sprechen können – ein Zusammenhang, der für Zugewanderte ebenso gilt wie für Muttersprachlerinnen und Muttersprachler.

Die Ausprägung sprachlicher Kompetenzen hängt von Anwendungssituationen und den damit verbundenen Sprachregistern ab. Sprachregister sind Variationen einer Sprache, die kontextabhängig genutzt werden, wobei die Kommunikation je nach Medium und Bezug konkret oder abstrakt, mündlich oder schriftlich erfolgen kann. Für die Arbeit mit gering Literalisierten sind vor allem vier Register relevant: leichte und einfache Sprache, Alltagssprache, Bildungssprache und Fachsprache.

Leichte Sprache soll durch Vereinfachung gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen und wirkt wie eine barrierefreie Rampe im Bereich der Kommunikation. Alltagssprache und Umgangssprache bilden das vertraute sprachliche Fundament der meisten Menschen und sind im mündlichen Bereich kaum problematisch. Die Bildungssprache ist komplexer, abstrakter und strukturell anspruchsvoller; sie ist stark schul- und bildungsgebunden. Fachsprache schließlich ist an berufliche und wissenschaftliche Kontexte gebunden und durch spezialisierte Terminologie geprägt.

Für gering literalisierte Erwachsene bedeutet dies, dass Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben nicht allein auf fehlende schriftsprachliche Kompetenzen zurückzuführen sind, sondern auch auf mangelnde Beherrschung oder Unsicherheit in bestimmten Sprachregistern. Besonders bei Bildungs- und Fachsprache zeigt sich, dass fehlende Schriftsprachkompetenz nicht automatisch durch mündliche Verständlichkeit kompensiert werden kann. Alphabetisierung und Grundbildung müssen deshalb immer auch Sprachbildung einschließen.

Didaktisch gilt es, ressourcenorientiert vorzugehen: Die mündliche Alltagssprache bildet den Ausgangspunkt des Lernens. Von dort können schrittweise weitere Register erschlossen und Kompetenzen von der Mündlichkeit zur Schriftlichkeit entwickelt werden. Ziel ist es, Lernende so zu befähigen, dass sie sicher zwischen den Registern wechseln und auf allen sprachlichen Ebenen handlungsfähig werden – bildlich gesprochen: die gesamte Klaviatur der Sprache zu beherrschen.

 

 

ID dieses ELOs: 2c55b4c2-86a5-4507-9570-408ddadfc0c1

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06.09.2025 06:00:10 Ja
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