Lehren, Lernen und Beraten ELO
Gültigkeitsprüfungen dieses ELOs
Pflichtdaten: Sprache
Sprache: deutsch
Pflichtdaten: Aufgabenaktivität
Aufgabenaktivität: Wissensaufgabe
Pflichtdaten: Level
Level: mittel
Pflichtdaten: Gesamte Bearbeitungszeit in Minuten
Gesamte Bearbeitungszeit in Minuten: 20
Teaser-Text:
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Der Alphabetisierungsunterricht muss Mündlichkeit und Schriftlichkeit systematisch fördern. Nach dem Prinzip der Ressourcenorientierung bildet die Mündlichkeit meist den Ausgangspunkt, da sie von den Lernenden in Alltag und Umgangssprache am besten beherrscht wird. Anspruchsvollere Register wie Bildungs-, Berufs- und Fachsprache stellen größere Hürden dar, insbesondere für Zugewanderte, die zunächst Basiskompetenzen in der Alltagssprache erwerben müssen. Für einige Gruppen sind zudem leichte und einfache Sprache wichtig, da sie sprachliche Zugänge auf einem niedrigeren Niveau eröffnen. Unterrichtsplanung sollte deshalb progressiv von leichter und einfacher Sprache über die Alltagssprache bis hin zu Bildungs- und Fachsprache verlaufen.
Lernautonomie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, Verantwortung für den eigenen Lernprozess zu übernehmen. Dazu gehört die Reflexion der sogenannten W-Fragen: Warum, was, mit wem, wie, wo, wann und womit gelernt wird. Autonomes Lernen bedeutet nicht nur, diese Fragen zu bedenken, sondern auch die Steuerung des eigenen Lernens daraus abzuleiten. Freiwillige Lernabhängigkeiten – etwa aus tradierten Unterrichtserfahrungen, Prüfungssituationen oder negativen Lernerfahrungen – sind möglich, können aber den Lernprozess einschränken. Lehrkräfte und Beratende haben die Aufgabe, durch Abgabe von Kontrolle die Entwicklung von Lernautonomie zu ermöglichen. Der Begriff der Teacher Autonomy verdeutlicht, dass Lernautonomie nur entstehen kann, wenn Lehrende bereit sind, Verantwortung abzugeben. In der Beratung entspricht dies dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“: Steuerung und Eigenverantwortung müssen in Balance gebracht werden.
Mit Lernautonomie eng verknüpft sind Rollen im Bildungsprozess. Rollen sind Bündel von Erwartungen, die gesellschaftlich geprägt sind, etwa die Rolle der Lehrkraft oder die Rolle der Lernenden. Viele Erwachsene, auch Zugewanderte ohne Schulerfahrung, verbinden mit der Rolle der Lehrkraft eine starke Steuerungsfunktion und mit der Rolle der Lernenden eine Haltung der Abhängigkeit. In der Erwachsenenbildung sollen Lernende jedoch neue Rollen erproben, die mehr Eigenverantwortung erlauben. Dies kann im offenen Unterricht oder in Gruppenarbeit geschehen, erfordert jedoch oft das flexible Wechseln zwischen verschiedenen Rollen. Auch im Plenum lässt sich Verantwortung abgeben, wenn Lehrkräfte ihre zentrale Position im Raum und in der Steuerung aufgeben.
Unterricht und Beratung hängen dabei eng zusammen. Beide bewegen sich im Spannungsfeld von Autonomie und Heteronomie. Je stärker Lehrende oder Beratende steuern, desto passiver bleiben Lernende oder Ratsuchende. Je mehr Verantwortung abgegeben wird, desto höher ist der Grad an Lernautonomie. Offene Unterrichtsformen und partizipative Beratungsmethoden fördern die Übernahme neuer Rollen und unterstützen Erwachsene darin, Verantwortung für ihre Lernprozesse zu entwickeln.
Verwendung
Node | Typ | Lernpfad |
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Hauptinhalt | Hauptinhalt | G_03 Alphabetisierung und Grundbildung als professionelles Handlungsfeld |
ID dieses ELOs: 24fdb6a3-2cfa-4a32-9bab-c80b5d3c9a74
Generierungsdatum | Gültig? | Generierungsfehler | Validierungsfehler | Link |
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06.09.2025 04:00:00 | Ja |
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XML |
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