Das Selbstkonzept als Ansatzpunkt für die Gestaltung von Lehr-Lernsituationen ELO

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Re-Attribution kann Teilnehmenden helfen, motivationsförderliche Erklärungen für (Lern-)Ergebnisse kennen zu lernen. Dazu ist ein Umlernen von Zuschreibungen nötig, das Lehrende gezielt unterstützen können. 
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Das Selbstkonzept als Ansatzpunkt für die Gestaltung von Lehr-Lernsituationen

Für das Lernen ist es entscheidend, wie Lernende ihre Handlungsergebnisse erklären. Verschiedene Lernende können sich gleiche Ergebnisse unterschiedlich erklären.

 

Ursachenzuschreibung, Abbildung: Eigene Darstellung, CC BY-SA 3.0 DE

 

Diese Attributionen genannten Zuschreibungen wirken sich unterschiedlich auf die Motivation der Lernenden aus. Manche Interpretationen sind selbstwertsteigernder und leistungsförderlicher als andere, weswegen eine Re-Attribution  sich positiv auf das Lernverhalten  auswirken kann.

Zuschreibungen und Lernmotivation

Innere Einstellungen und damit alle Ursachenzuschreibungen sind nicht angeboren, sondern werden im Laufe der Entwicklung erlernt. Auch wenn dies hauptsächlich in der Familie, im Kindergarten und der Schule geschieht, können Veränderungen auch im Erwachsenenalter noch stattfinden.

 


Hilfreich für die Motivation ist es,

  • für Erfolge internale (innere) Ursachenzuschreibungen  zu finden (entweder stabil: „Ich kann das.“, oder variabel: „Ich habe mich gut vorbereitet.“).
  • für Misserfolge  internal variable Ursachenzuschreibungen („Ich habe zu wenig gelernt.“) oder externale (äußere) Ursachenzuschreibungen zu finden (entweder stabil: „Die Aufgabe war zu schwer.“, oder variabel: „Ich habe eben Pech gehabt.“).

Demotivierend hingegen ist es,

  • wenn Lernende sich Erfolge durch äußere Ursachen erklären („Ich habe eben mal Glück gehabt.“ oder „Die Aufgabe war sehr einfach.“).
  • wenn Lernende sich Misserfolge durch internale Ursachen erklären („Ich bin eben nicht gut genug.“ oder „Das Thema liegt mir einfach nicht.“).

 

Re-Attribution

Bei der Re-Attribution geht es nicht darum, Lernenden ein unrealistisches Selbstkonzept zu vermitteln („Ich kann alles.“, „Ich brauche nichts zu tun/zu lernen.“). Das Ziel ist stattdessen, dass Lernende leistungsförderliche Einstellungen entwickeln, die ihnen helfen, ihre Leistungsmotivation und ihren Selbstwert zu stärken. Das bedeutet also eine innere Einstellung, die Hoffnung auf Erfolg vermittelt – nicht Furcht vor dem Versagen.

 

Für die Praxis gibt es zwei prinzipielle Möglichkeiten: 

  1. Zeigen Lernende förderliche Zuschreibungsmuster, müssen diese nur bestätigt werden.
  2. Zeigen Lernende hingegen hinderliche Zuschreibungsmuster, können Lehrende dabei unterstützen, andere Erklärungen für die Ursachen ihrer Leistung zu finden und die Ergebnisse ihrer Leistung angemessen einzuschätzen.

Hinderliche Zuschreibungsmuster zu verändern, funktioniert am besten durch Feedback. In einem Feedbackgespräch können Lehrende erfragen, wie sich Lernende ihre Erfolge und Misserfolge erklären.

Veränderung der Ursachenzuschreibung

Lehrende können ihre Teilnehmenden außerdem motivieren, sich mit den eigenen Begabungen und Fähigkeiten auseinanderzusetzen. Ein Fokus für die Gestaltung von Lehr-Lernsituationen sollte dabei auf der Förderung angemessener Attributionsmuster liegen. Es gilt, misserfolgsängstliche Attributionsmuster (internale und stabile Attribution von Misserfolgen) abzubauen und die Bedeutung variabler Faktoren (vor allem der eigenen Anstrengung) zu verdeutlichen, um ein günstigeres Leistungsselbstbild aufzubauen. Vor allem ist es wichtig, die Überzeugung zu stärken, dass die eigene (in diesen Fällen ungünstige) Leistungsfähigkeit nicht festgeschrieben, sondern durch eigene Anstrengung veränderlich ist.

 

Wenn der, der etwas notwendig braucht, dies ihm Notwendige  findet, so ist es nicht der Zufall, der es ihm gibt, sondern er  selbst, sein eigenes Verlangen und Müssen führt ihn hin.

   Hermann Hesse 

 

Um eine erfolgsorientierte Ursachenzuschreibung der Leistungen der Lernenden in der Weiterbildung zu unterstützen, können Lehrende außerdem die folgenden drei Punkte berücksichtigen:

Transparenz von Leistungsanforderungen

Gute Ergebnisse können einen befremdlichen bzw. willkürlichen Beigeschmack enthalten, wenn die Begründungen für das Zustandekommen des Ergebnisses vorenthalten werden.

Unmittelbarkeit von Rückmeldungen

 Ein häufiges Feedback über den Leistungsstand, am besten nach jeder vollbrachten Leistung, hilft dabei, sich gute bzw. schlechte Ergebnisse richtig zu erklären.

Vermittlung von konkreten Lern- und Arbeitstechniken.

Leistungen resultieren oft weniger aus mangelnder Anstrengung, sondern liegen eher an der ineffizienten Nutzung von Arbeitstechniken. So kann den Lernenden der Zusammenhang zwischen eigener Handlung und Wirkung vermittelt werden.


Referenzen

Weiner, B. (1974). Achievement Motivation and Attribution Theory. Morristown: Sage.

Weiner, B. (1994). Motivationspsychologie. Weinheim: Beltz.

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Das Selbstkonzept als Ansatzpunkt für die Gestaltung von Lehr-Lernsituationen

Verwendung

Node Typ Lernpfad
Hauptinhalt Hauptinhalt AML2 Leistungsmotivation für das Lernen nutzen

ID dieses ELOs: 1a8467ad-c07d-46e7-a28a-b5b23965d40d

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