Lernen mit Kopf, Herz und Hand als Ziel ELO

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Der viel zitierte Spruch „Lernen mit Kopf, Herz und Hand‟ geht auf den Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi und somit das 18. Jahrhundert zurück. Heute steht diese Theorie immer noch im Zentrum aktivierender, ganzheitlicher Bildung.
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Lernen mit Kopf, Herz und Hand als Ziel

Clara B. ist Religionswissenschaftlerin und unterrichtet seit vielen Jahren Kurse in religiöser Bildung. Sie legt großen Wert darauf, ihre Seminare handlungsorientiert und ganzheitlich zu gestalten. Das bedeutet, dass sie durch ihre Vorgehensweisen versucht, möglichst viele Sinne anzusprechen, um der Vielfältigkeit ihrer Teilnehmenden gerecht zu werden, und über die reine kognitive Aufnahme von Religionswissen hinaus auch haptische und emotionale Aspekte in ihre Seminare mit einfließen lässt.

Von Ihren Kursteilnehmenden hat sie schon oft ein positives Feedback diesbezüglich erhalten. Ihre Art, Kurse zu gestalten, zeigt, dass die Wissensvermittlung über die verschiedenen religiösen Traditionen und ihre Wirkungsgeschichte sowie ihre Rituale, Symbole und Bilder nicht lediglich auf Vorträgen, Lektüren und Gesprächsrunden basieren muss. Clara geht es darum, dass die Kursmitglieder dazu angeregt werden, auch eigene Ideen zu entwickeln, zum Beispiel indem sie sie selbst etwas gestalten, umsetzen oder anfertigen lässt. Übersetzt in die Praxis kann dies beispielsweise in der kreativen Auseinandersetzung mit religiösen oder literarischen Texten zu religiösen Themen geschehen, in der Arbeit mit Bildern, Kunst und Musik, anhand kreativer Schreibaufgaben oder in der gemeinsamen Erschließung religiöser Räume. Ebenso wichtig ist es der Dozentin, für eine gute Lernatmosphäre zu sorgen, in der auch Humor seinen Platz hat und Lernszenarien zu bieten, in denen die Teilnehmenden auch ihre sozialen Kompetenzen ausbauen können, zum Beispiel, wenn in Gruppenübungen Teamgeist gefragt ist. 

Um motiviert zu lernen und möglichst nachhaltige Lernerfolge zu erzielen, bedarf es nicht nur eines Aufbaus von Kognitionen, sondern auch des Aufbaus von Emotionen und dem Einüben von Fähigkeiten. Es bedarf Lernprozessen, bei denen Erfahren, Ausprobieren und Reflektieren im Zentrum stehen.

„Der, der mit seinen Händen arbeitet, ist ein Arbeiter. Der, der mit seinen Händen und mit seinem Kopf arbeitet, ist ein Handwerker. Der, der mit seinen Händen, seinem Kopf und seinem Herzen arbeitet, ist ein Künstler.“ 

Franz von Assisi (1182-1226)

Der Ansatz dazu ist ein handlungsorientierter Unterricht, bei dem Kopf- und Handarbeit unter Beteiligung des Gefühls und aller Sinne zusammen wirken.

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Bilder im Slider: Eigene Darstellung


Ganzheitliches, aktivierendes Lernen geht davon aus, dass Denken, Empfinden und Handeln immer miteinander verbunden ist und auch integriert gefördert werden sollten. Diesem Anspruch wir die handlungsorientierte Didaktik gerecht.

 

Handlungsorientierte Didaktik als möglicher Ansatz aktivierten Lernens

In der pädagogischen Diskussion wird die Kategorie Handlungsorientierung sehr unterschiedlich verwendet. Eine klare Begriffsbestimmung wird auch dadurch erschwert, dass Handlungsorientierung sowohl ein Ziel pädagogischen Handelns als auch ein Prinzip der pädagogischen Gestaltung von Lehr-Lernprozessen beschreibt. Handlungsorientierung darf nicht mit unreflektiertem Verhaltenstraining verwechselt werden: Vielmehr soll Erwachsenenbildung erstens dazu beitragen, den intendierten Vollzug von Tätigkeiten zu erleichtern, zweitens, Wissen zu vermitteln, das die Reflexionsfähigkeit von Zielen und Möglichkeiten zur Handlungsrealisierung erweitert (vgl. Hof 1998, S. 2).

Handlungsorientierter Unterricht zielt auf die Vermittlung von Handlungskompetenz, die Bereitschaft und Fähigkeit des Einzelnen, sich in gesellschaftlichen, beruflichen und privaten Situationen sachgerecht, durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten. Über Handlungen im Sinne von zielgerichteten, in ihrem inneren Aufbau verstandenen Vollzügen, die ein fassbares Ergebnis erzeugen, sollen komplexe Sachverhalte erarbeitet werden. Über eine handelnde Auseinandersetzung mit einem Lerngegenstand sollen Lernende zu eigenen Lösungen und selbständigen Ergebnissen gelangen. In handlungsorientierten didaktischen Konzepten wird meist empfohlen, Lerngegenstände mit möglichst vielen Sinnen zu erfassen, damit sie in einer anderen Qualität behalten und verstanden werden können. 

 

Theoretische Fundierung handlungsorientierter Didaktik

Eine theoretische Fundierung hat die handlungsorientierte Didaktik u. a. durch die Arbeits- und Tätigkeitspsychologie erhalten. Dem Psychologen Winfried Hacker (1973) folgend, kann Handeln auf drei verschiedenen Ebenen erfolgen. Diese unterscheiden sich dahingehend, wie bewusst den Handelnden der Anlass ihres Tuns sowie ihr Handeln selbst ist.

Im Folgenden können Sie sich drei Karten zu den drei Ebenen anschauen. Wenden Sie die Karten, um die Rückseite zu sehen.

Menschen handeln immer auf allen drei Ebenen, jedoch in unterschiedlichem Ausmaß. Eine Handlungsfähigkeit von hohem Qualifikationsniveau ist maßgeblich durch die intellektuelle Regulation eigenen Handelns geprägt. Sie spiegelt einen vollständigen Handlungskreislauf wider, der sich aus Planung, Ausführen und Kontrolle einer Handlung zusammensetzt und idealerweise selbstständig von den Lernenden durchlaufen wird.


Gestaltungsdimensionen handlungsorientierter Didaktik

Für die Gestaltung  handlungsorientierter  Lernsettings können die folgenden Prinzipien eine  Orientierung bieten:

1. Vorrang der Selbststeuerung
Die Lernenden sollten die Gelegenheit erhalten, eigenständig konkrete Aufgabenstellungen zu bearbeiten und sich so neue Sachgebiete zu erschließen.

2. Zweifache Erfahrungsorientierung
Unter immer stärkerer Zurücknahme der Lehrenden werden die Lernenden selbstständiger und vollziehen Lernen in einem individuellen Prozess des Entdeckens, Konstruierens und Forschens. In die Handlungen der Lernenden sollten einerseits schon vorhandene Erfahrungen einfließen und andererseits neue Erfahrungen gemacht werden. Dabei entstehen lernrelevante Erfahrungen nicht durch bloßes Erleben, sondern nur in der aktiven und bewussten Auseinandersetzung und Verarbeitung von Lernerlebnissen und deren subjektiv bedeutsamer Ordnung.

3. Zweifacher Bezug auf das Handeln
Lernen erfolgt durch und für das Handeln. Die Lernenden durchlaufen einen vollständigen Handlungsbogen von der Planung über die Durchführung bis hin zur Kontrolle und Bewertung der Handlungsergebnisse. Durch planvolles Handeln wird gelernt und auf ein zukünftiges Handeln vorbereitet.

4. Persönlichkeitsentwickelndes Lernen
In einem aktivierenden und ganzheitlichen Lernarrangement kann Handlungsfähigkeit nicht nur im fachlichen, im methodischen oder im sozialen Bereich gefördert werden. Vielmehr kann ein handlungsorientierter Unterricht auch die Persönlichkeitsentwicklung fördern, indem Haltungen, Einstellungen sowie gelebte Normen und Werte entwickelt werden. Wenn konkrete Verwendungssituationen Anlässe und Auslöser für individuelle Lern- und Reflexionsprozesse bieten, kann eine solche Persönlichkeitsbildung geschehen.


Referenzen 

Hacker, W. (1973). Allgemeine Arbeits- und Ingenieurpsychologie. Berlin: Verlag d. Wissenschaft.

Hof, C. (1998). Handlungsorientierte Didaktik. GdW.Ph. 640.30.

Jank, W. & Meyer, H. (2005). Didaktische Modelle. Berlin: Cornelsen.

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Lernen mit Kopf, Herz und Hand als Ziel

Primäre KSF

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