Die beratende Person muss in der Lage sein, die einzelnen Positionen für die oder den Ratsuchenden zu erklären. Und sie muss ebenfalls erkennen können, ob die oder der Ratsuchende die einzelnen Positionen innerlich sauber voneinander trennen kann und die Fragen jeweils aus den entsprechenden Positionen heraus beantworten kann.
2. Methode einleiten:
Ergibt sich im Beratungsgespräch eine Situation, in der Ratsuchende zwei Möglichkeiten haben, zwischen denen sie sich nicht entscheiden können, kann diese Methode kurz vorgestellt werden. Die beiden Möglichkeiten werden benannt und es wird definiert, was „die Eine“ und was „die Andere“ Möglichkeit ist. Dann werden die ersten vier Karten auf den Boden gelegt.
3. Kernphase:
Die beratende Person bittet die oder den Ratsuchenden, sich auf die Position „Das Eine“ zu stellen. Er fragt sie oder ihn, wie es sich anfühlt, diese Entscheidung zu treffen, welche Gedanken, Bilder, Emotionen und Empfindungen auftauchen. Hierfür sollte die oder der Ratsuchende ausreichend Zeit haben.
Die Frage lautet hier: „Angenommen, Sie hätten sich für diese Option schon entschieden ...?“. Hilfreich können hier auch die Fragen nach den Psychologischen Ebenen von Robert Dilts sein:
- Wo genau befinden Sie sich dann?
- Mit wem sind Sie dort? (Umwelt)
- Wie genau verhalten Sie sich? » Was tun Sie? (Verhalten)
- Welche Ihrer Fähigkeiten setzen Sie dazu besonders ein? (Fähigkeiten)
- Wofür ist das wichtig? Wozu ist das gut?
- Worauf achten Sie dabei besonders? (Werte, Glaubenssätze)
- Wer sind Sie dann? » Wem sind Sie dann ähnlich? (Identität)
- Zu wem oder was fühlen Sie sich dann zugehörig?
- Was ist Ihre Aufgabe? (Zugehörigkeit, Spiritualität)
Danach soll die oder der Ratsuchende die Position „Das Andere“ einnehmen. Auch hier soll sie bzw. er erzählen, was alles auftaucht und wahrgenommen wird, und auch hier können die Fragen nach den Psychologischen Ebenen unterstützen. Die Frage lautet hier: „Angenommen, Sie hätten sich für diese Option schon entschieden ...?“.
Im Anschluss geht es auf die Position „Beides“. Hier fragt die beratende Person, ob Ideen dazu entstehen, ob Beides oder etwas von Beidem vorstellbar ist. Auch hierbei werden Gedanken, Bilder, Emotionen und Empfindungen berücksichtigt. Die oder der Ratsuchende kann mit den folgenden Fragen unterstützt werden: „Angenommen es gäbe eine Möglichkeit ‚Das Eine‘ und ‚Das Andere‘ miteinander zu verbinden?“. Folgefragen beziehungsweise Entscheidungshilfen sind hier unter anderem:
- Wie könnte dies aussehen?
- Was müsste auf jeden Fall gegeben sein?
- Auf was können Sie in keinem Fall verzichten?
Dann geht es um die Position „Keines von Beiden“. Es kann bisher „Übersehenes“ im anstehenden Entscheidungsprozess fokussiert werden. Gibt es möglicherweise noch ganz andere Entscheidungsoptionen, die bisher nicht wahrgenommen werden konnten? Es geht auch darum, aus einer Metaposition heraus zu fragen, um was es bei der anstehenden Entscheidung noch geht: „Angenommen es wäre ‚Keins von Beiden‘. Sie schauen von außen auf diese beiden Optionen und erinnern sich:“
- Was würde durch „Das Eine“/“Das Andere“ möglich?
- Welche Bedürfnisse erfülle ich? Für wen?
- Was ist mir hier wichtig?
- Welche Werte sind hier möglicherweise wichtig?
- Wer hat möglicherweise etwas gegen diese Position?
- Wem würde ich ähnlicher/unähnlicher durch diese Position?
- Welche Gemeinsamkeiten gibt es zwischen den Positionen? Welche Unterschiede?
- Was gäbe es für Alternativen, bei denen die genannten Bedürfnisse und Werte berücksichtigt werden?
Hilfreich ist es, wenn sich die bzw. der Beratende während der Übung Notizen macht.
4. Abschluss und Transfer: