Referenz
Wahren, H. (1994). Gruppen- und Teamarbeit in Unternehmen. Berlin: De Gruyter.
Sprache: deutsch
Aufgabenaktivität: Anwendungsaufgabe
Level: mittel
Gesamte Bearbeitungszeit in Minuten: 20
Menschen verhalten sich in Konfliktsituationen sehr unterschiedlich. Während die einen still werden und am liebsten die Flucht ergreifen, gehen andere in die Offensive und schreien laut herum. Gleichzeitig tauchen bei sich wiederholenden Konflikten immer wieder die gleichen Verhaltensmuster auf. Um die verschiedenen Typen greifbar zu machen, wurden zahlreiche Modelle zur Beschreibung von Konflikttypen entwickelt. Sie beschreiben ein Idealbild, das bedeutet, die Grenzen sind manchmal fließend. Dennoch können Tendenzen hin zu dem einen oder anderen Typ gut erkannt werden und die Einordnung macht den Umgang mit Konfliktpartnern und -partnerinnen leichter.
Beispielhaft ist hier das Modell der amerikanischen Organisationspsychologen Kenneth Thomas und Ralph Kilmann, kurz Thomas-Kilmann-Modell. Es stellt das Verhalten im Konfliktfall in Beziehung zum Grad der Befriedigung eigener und fremder Interessen und Bedürfnisse. Dabei unterscheidet es fünf Konflikttypen. Je nachdem wie wichtig die eigenen und die Interessen der anderen bewertet werden, ist das Verhalten im Konflikt.
Grafische Darstellung des Thomas-Kilmann-Modells zum Verhalten im Konfliktfall. Bild: Eigene Darstellung
Vermeiden:
Bedeutung für den Konflikt
Das Vermeiden eines Konflikts kann in manchen Situationen durchaus schlüssig sein. Insbesondere, wenn es um kleine Probleme geht, die während einer Diskussion unnötig aufgebläht werden. Nützlich ist die Position auch dann, wenn große Spannungen bestehen. Ein Rückzug kann dann erst einmal wieder Entspannung bringen und bietet die Möglichkeit, den Blick von der emotionalen wieder auf eine sachliche Ebene zu richten.
Anpassen:
Bedeutung für den Konflikt
Das Vernachlässigen der eigenen Position hat einen friedensstiftenden Charakter. Gleichzeitig kann es in bestimmten Situationen auch sinnvoll sein, sich auf den Standpunkt eines anderen einzulassen – insbesondere dann, wenn Sie merken, dass Ihre Argumente gar nicht mehr so vernünftig sind, wie es Ihnen zunächst erschien. Zudem geben Anpasser und Anpasserinnen anderen Menschen auch die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und sich dadurch selbst zu entwickeln, unter Umständen, indem sie aus Fehlern lernen können.
Kooperieren:
Bedeutung für den Konflikt
Treten während einer Auseinandersetzung mehrere durchaus relevante Positionen auf, kann ein kooperativer Ansatz eine optimale Lösung bieten, da dieser Anteile aus jeder Position integriert. Zusätzlich ermöglicht der kooperative Typ besonders innovative Lösungen, da starre Betrachtungsweisen aufgebrochen werden mit dem Ziel, etwas Neues zu schaffen. Zusätzlich hat dieser Ansatz eine stark integrierende Komponente, da viele eine Lösung unterstützen, an deren Erarbeitung sie beteiligt waren. Durch die Zusammenarbeit werden als positiver Nebeneffekt gleichzeitig die Beziehungen untereinander aufgebaut oder verbessert.
Durchsetzen:
Bedeutung für den Konflikt
Durchsetzer und Durchsetzerinnen sind dann besonders hilfreich, wenn es darum geht, schnell Entscheidungen zu treffen – zum Beispiel, wenn wenig Zeit für Diskussionen bleibt. Auch wenn es um unpopuläre oder besonders schwierige Entscheidungen geht, kann ein durchsetzendes Verhalten von Vorteil sein.
Kompromiss:
Bedeutung für den Konflikt
Kompromissler und Kompromisslerinnen sind dann wertvoll, wenn Fragen beantwortet werden müssen, die zwar relevant sind, jedoch nicht so wichtig, dass sie einen hohen Zeit- und Energieaufwand rechtfertigen. Zwar werden durch den Kompromiss nur vorläufige Lösungen gefunden, besonders unter Zeitdruck kann dieser aber erst einmal Luft verschaffen, um für ein komplexes Problem eine bessere Lösung zu finden. Darüber hinaus kann diese Funktion hilfreich sein, wenn die anderen Parteien sich mit gleicher Stärke gegenüberstehen. Der Kompromissler bzw. die Kompromisslerin sorgt in diesem Fall für das nötige Maß an Zusammenarbeit.
Möchte man das Konfliktverhalten verschiedener „schwieriger“ Teilnehmertypen voraussehen, stellt die subjektive Bedeutung des Grades der Befriedigung eigener und fremder Interessen und Bedürfnisse für das Verhalten im Konfliktfall ein Bindeglied dar. So lässt sich vermuten, dass besserwisserische, ablehnende, sich gern selbst darstellende Teilnehmende Wert auf ein Einbringen und Ausdiskutieren ihrer Interessen und Bedürfnisse im Konfliktfall legen. Cholerische und streitsüchtige Teilnehmertypen hingegen dürften nicht nur ein Durchsetzungsbedürfnis haben, sie finden womöglich zusätzlich Gefallen am Streiten an sich. Weswegen eine hohe Bereitschaft zum Kompromiss, einer Kooperation oder gar Anpassung weniger zu erwarten ist.
Auch wenn es sich bei dem im Thomas-Kilmann-Modell beschriebenen Konfliktverhalten um idealtypische Annahmen handelt, reagieren Personen, die überwiegend einem Typ entsprechen, tendenziell immer nach dem gleichen Muster. Das ist wichtig für den Umgang mit Ihren Teilnehmenden, denn je besser Sie diese kennen, umso leichter können Sie ihr Verhalten einordnen. Es wirkt sich ebenso auf die Wahrnehmung der eigenen Reaktionen aus.
Wahren, H. (1994). Gruppen- und Teamarbeit in Unternehmen. Berlin: De Gruyter.
Säule → ↓ Niveau |
Wissen | Wissen / Können | Können |
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Hoch | |||
Mittel | |||
Niedrig |
Eine blaue Markierung bedeutet, dass das ELO dieser Säule & Niveau-Kombination zugeordnet ist.
(Achtung: Änderungen der Kompetenz-Referenzen werden alle 1-2 Stunden aktualisiert und sind erst dann sichtbar!)
Säule → ↓ Niveau |
Wissen | Wissen / Können | Können |
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Hoch | |||
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(Achtung: Änderungen der Kompetenz-Referenzen werden alle 1-2 Stunden aktualisiert und sind erst dann sichtbar!)
Node | Typ | Lernpfad |
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Hauptinhalt | Hauptinhalt | Schwierige Teilnehmende leicht nehmen |
ID dieses ELOs: e6f9677e-6336-45d9-bb05-54780529607b
Generierungsdatum | Gültig? | Generierungsfehler | Validierungsfehler | Link |
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