Mithilfe der Erwartungsabfrage kann die Lehrperson sehen, ob es eine Übereinstimmung zwischen ihren Erwartungen und denen der Gruppe gibt und bei abweichenden Erwartungen das Seminardesign den Bedarfen der Lernenden anpassen.
Die Teilnehmenden füllen zu einem bestimmten Thema Karten aus. Diese werden dann nach Zusammengehörigkeit auf einer Stellwand oder auf dem Fußboden sortiert. Unterschiedliche Aspekte können mit unterschiedlichen Farben oder Formen kenntlich gemacht werden. Wichtig hierbei ist, nur wenige Worte auf eine Karte zu schreiben. Wie die Sozialpädagogin Vanessa Krüger erklärt, ist die Methode ein sich selbst organisierender Prozess, der lediglich einer sanften Steuerung durch die Moderatorin oder den Moderator bedarf. (Vgl. Krüger, 2014, S. 194)
Graffiti – Einzelarbeit mit Bewegung
Die Lehrperson visualisiert auf Plakaten verschiedene Sätze und bittet die Teilnehmenden umherzugehen und diese schriftlich zu ergänzen. Die Aussagen werden anschließend im Plenum oder in Kleingruppen besprochen.
Gestaltung der Lernziele und des Seminarkonzepts
Nachdem das Eis gebrochen ist und die Lehrperson ihre Teilnehmenden ein Stück näher kennengelernt hat, geht es nun darum, die Ziele des Seminars und die Lehr- und Lernmethodik festzulegen. In Bezug auf den Transfer ist es wichtig, dass von Beginn an Klarheit diesbezüglich herrscht und dass die oder der Seminarleitende den Teilnehmenden ihre oder seine Vorstellungen und Ziele näherbringt und diese mit denen der Lerngruppe abgleicht.
Die Teilnehmenden sollten einen Überblick über die Trainingseinheiten erhalten und erfahren, wie bei der Vermittlung der Inhalte vorgegangen wird. Es sollte auch ein roter Faden in der Struktur des Seminarfahrplans zu erkennen sein. Da beim Transfer die Teilnehmerorientierung an erster Stelle steht und es transferförderlich ist, den Lernenden einen hohen Entscheidungs- und Selbstbestimmungsrahmen einzuräumen und ihre Kompetenzen zu aktivieren, bietet es sich an die Seminarplanung gemeinsam mit den Teilnehmenden zu gestalten.
In Weiterbildungsmaßnahmen ist die Lehrperson ganz klar diejenige, die das Seminar konzipiert und die Lerninhalte vermittelt, sie ist dabei jedoch auf die Mitarbeit der Lernenden angewiesen, denn niemand kennt das Arbeitsfeld so gut wie sie. Daher sollte die oder der Kursleitende nicht nur auf die Ziele und Bedarfe ihrer oder seiner Lerngruppe eingehen, sondern auch auf die Erfahrungen, die sie aus anderen Seminaren und ihrer Arbeitssituation mitbringen. Ziel der Erfahrungsabfrage ist es, die Transfer- und Erfolgsstrategien, Methoden, Voraussetzungen und Motivationen der Teilnehmenden aufzudecken und zu aktivieren, ihre Eigenständigkeit zu erhöhen und in ihnen das Gefühl der Zuversicht hervorzurufen. Auch aus negativen Erfahrungen am Arbeitsplatz kann ein Nutzen gezogen werden, denn diese können als Motivationsquelle dienen, um Arbeitsprozesse zu optimieren.
EmotionCards
Die Teilnehmenden denken an ihre drei wichtigsten Lernerfahrungen. Was möchten sie aus diesen Erfahrungen heraus im Alltag anders machen? Die Lehrperson verteilt Bilder (bzw. Fotos) auf einem Tisch und bittet die Teilnehmenden, sich ein passendes Bild zu ihren Lernerfahrungen auszusuchen und sich die drei Punkte zu notieren. Das Bild erinnert sie jedes Mal, wenn sie an ihrem Schreibtisch darauf schauen, an das Seminar und den gewünschten Transfer, wie die Expertin für Trainingsdesign Ana Langheiter erklärt.
(Ana Langheiter, https://www.transferwirksamkeit.com/single-post/2018/04/04/Transferstarke-Trainings-designen---Interview-mit-Trainings-Design-Expertin-Anna-Langheiter)