Möchten Bildungsanbieter für ihr Angebot werben und sich von anderen unterscheiden, empfiehlt es sich, eine Erfolgskontrolle vorzunehmen, denn diese kann die Qualität des Angebots nachweisen und das Vertrauen in das Angebot steigern. Normalerweise werden Evaluationen aber auch vom Unternehmen selbst gefordert, um nachvollziehen zu können, inwieweit die Weiterbildung ihren Zweck erfüllt hat und sich der ökonomische Aufwand gelohnt hat.
Das Wort Evaluation legt nahe, dass es sich um ein Verfahren handelt, das im Anschluss an das Seminar eingesetzt wird. Sinn und Zweck der Evaluation ist es festzustellen, ob die Weiterbildungsziele erreicht wurden. Sie sollte jedoch von vorneherein in das Konzept der Weiterbildungsmaßnahme mit eingeplant sein und nicht erst im Nachhinein, denn sie beginnt wie der gesamte Transferprozess bereits mit der Festlegung der Lern- und Transferziele und den Vorgesprächen mit dem Trainer oder der Trainerin. Es ist wichtig, dass Bildungsanbieter, Lehrperson und Unternehmen beobachtbare und messbare Kriterien festlegen, die für den Nachweis des Lern- und Transfererfolgs relevant sind und an denen im Rückgriff auf die Lernzielformulierung ablesbar sein wird, ob sich der gewünschte Lerneffekt eingestellt hat. Der Bildungsanbieter sollte sich auch bewusstmachen, was die Qualität des Angebots ausmacht und womit potenzielle Kundinnen und Kunden darauf aufmerksam gemacht werden sollen. Da der Transfererfolg jedoch von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängt, sind weder Bildungseinrichtung noch Lehrpersonen alleine für den gesamten Transferprozess verantwortlich und können nur bis zu einem bestimmten Grad dafür garantieren.
Die Erfolgskontrolle von Weiterbildungsergebnissen erfolgt üblicherweise durch Verfahren wie die Teilnehmerbefragung, das Bildungscontrolling und spezifische Qualitätsstandards wie ISO 9000ff, nach denen sich Einrichtungen der Fort- und Weiterbildung zertifizieren lassen können, wie die Transferexpertin Barbara Mohr erklärt. Als Standard für die Erfolgskontrolle gilt das Vier-Stufen-Modell des Wirtschaftswissenschaftlers Donald Kirkpatrick, der Ende der fünfziger Jahre als erster die Evaluation von Bildungsprozessen erforschte und vier grundlegende Ebenen festlegte.
Klicken Sie auf die Kreuze im Bild, um sich Informationen zu den vier Phasen anzeigen zu lassen.
Die Erfolgsüberprüfung kann als formative oder summative Evaluation erfolgen. Bei der formativen Evaluierung handelt es sich um eine begleitende Überprüfung, durch die die Maßnahme im Verlauf verbessert werden kann. Die summative Evaluierung hingegen findet im Anschluss an die Maßnahme statt und gibt Aufschluss über den Erfüllungsgrad. In diesem Fall kann kein Einfluss mehr auf die Maßnahme genommen werden. Darüber hinaus bieten sich qualitative Evaluationsformen an, um Zwischenfeedbacks von den Teilnehmenden einzuholen und durch diese die Maßnahme in ihrem Verlauf zu optimieren.
Bei der Konzeption des Seminars sollte in jedem Fall von vorneherein festgelegt werden, ob eine formative oder summative Evaluierung stattfinden soll und natürlich sollte die Erfolgskontrolle auch genutzt werden, um zukünftige Weiterbildungsangebote zu optimieren.