Innere und äußere Konflikte
Die Unterscheidung der einzelnen Konfliktarten ist in der Praxis häufig schwierig - vor allem vor dem Hintergrund, dass Konflikte sehr unterschiedliche Ursachen haben können.
Im Folgenden finden Sie unter den beiden Aufklappmenüs deshalb Beispiele von Konfliktarten, wie sie in Workshops, Trainings oder Weiterbildungen auftreten können. Am Ende dieses Lernschrittes stehen Ihnen Vorlagen zur Verfügung, die Sie nutzen können, um Konflikte zu beschreiben.
Innere Konflikte – Was in uns vorgeht
Konflikte, die sich im Inneren von Personen abspielen, haben in den meisten Fällen mit Entscheidungen zu tun, die getroffen werden müssen. Dabei stehen nicht unbedingt gegensätzliche Ziele oder Wertvorstellungen zur Disposition, sondern vielmehr Handlungen und Aktivitäten, die das Verhalten eines Menschen ausmachen. Diesen inneren Konflikten sind wir viel häufiger ausgesetzt, als wir wahrscheinlich denken – Forschende schätzen, dass wir täglich bis zu 20.000 Entscheidungen treffen.
Klicken Sie auf die Fragezeichen im Bild, um mehr zu den drei Typen innerer Konflikte zu erfahren: dem Annäherungs-Annäherungs-Konflikt, dem Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt und dem Vermeidungs-Vermeidungs-Konflikt.
Zwischenmenschliche Konflikte – Was Gegenstand von Konflikten ist
Bei Konflikten zwischen Personen oder Personengruppen geht es oft um unterschiedliche Ziele, die erreicht werden sollen oder unterschiedliche Werte, die die Gruppe hat. Oder die Gruppe ist sich über die zu erreichenden Ziele einig, aber der Weg dorthin wird heiß diskutiert und jede Partei möchte den eigenen präferierten Weg durchsetzen. Es kann außerdem zu Spannungen kommen, wenn begrenzte Ressourcen, wie Material oder Zeit, verteilt werden müssen. Auch das Gerangel um Macht und Ansehen kann Konfliktgegenstand sein. Der Beziehungskonflikt, der oft aus einer gemeinsamen Historie und sich zunehmend entwickelnder Antipathie resultiert, stellt die beteiligten Personen sicherlich vor die größten Herausforderungen bei der Konfliktbearbeitung, da die Beziehungsebene stark belastet wird und der Grad an Emotionalität sehr hoch ist.
In vielen Fällen lässt sich ein Konflikt nicht exakt einem Konfliktgegenstand zuordnen, sondern ist eine Mischung aus verschiedenen Arten.
Die nachfolgende interaktive Grafik zeigt unterschiedliche Konfliktarten auf.
Bewegen Sie den Regler nach rechts, um sich anzeigen zu lassen, wie sich diese mit Unterstützung der Kursleitung auflösen lassen.
Konflikte beschreiben
Konfliktsituationen erscheinen auf den ersten Blick sehr komplex und verworren. Doch meistens lassen sie sich inhaltlich beschreiben und damit fassbarer machen. Dieser erste strukturierte Zugang zu einem Konflikt ist unausweichlich, denn darauf basierend können Sie die passenden nächsten Schritte für eine konstruktive Konfliktbearbeitung ableiten. Das Wissen über Formen, Auslöser und den Konfliktverlauf hilft Ihnen, Konflikte zu beschreiben.
Strukturiert vorgehen mit standardisierten Beschreibungen
Zur Beschreibung von Konflikten stehen standardisierte Formulare zur Verfügung, mithilfe derer Lehrpersonen systematisch vorgehen können: Sie können die Wahrnehmung der Situation durch die Konfliktparteien gleichermaßen - z.B. in Einzelgesprächen - erfassen und von Ihrer eigenen Einschätzung von außen trennen.
Nehmen Sie hierfür eine Beschreibung vor, die aus drei aufeinander aufbauenden Teilen besteht.
- Auftreten des Konfliktes
Klärung der Fragen – WER sind die involvierten Personen, WANN und WIE ist der bestehende Konflikt aufgetreten? - Sichtweisen der Konfliktparteien
Beschreibung der Konfliktsituation aus Sicht der jeweiligen Parteien. - Zusammenfassende Einschätzung
Abschließende Betrachtung durch die/den Konfliktbegleiter/in, in der schon erste Überlegungen für die nächsten Schritte eingetragen werden können.
Unter dem Aufklappmenü steht Ihnen eine Beispielvorlage zur Verfügung. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber sie kann als Muster für die Entwicklung eigener Vorlagen dienen.