Lernumgebungen sind Arrangements von Unterrichtsmethoden und -techniken sowie Lernmaterialien und Medien. Mit Blick auf die Förderung einer Selbststeuerung der Lernenden bietet sich eine differenzierte Zusammenstellung an, die eine Wahlmöglichkeit von Inhalten und Methoden durch die Lernenden vorsieht.
Konkret können für die Gestaltung einer förderlichen Lernumgebung drei Kategorien unterschieden werden: Lernorganisation, materielle Lernumwelt und personelle Lernumwelt. Für diese drei Kategorien gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Unterstützung der Lernenden.
Förderung von selbstgesteuertem Lernen durch die Gestaltung der Lernorganisation
Bezüglich der Lernorganisation hilft es den Lernenden, wenn ihnen Flexibilität hinsichtlich Zeitplanung, Raumnutzung, Gruppenbildung und Schwerpunktsetzung bei der Wahl der Lerninhalte gewährleistet wird. Erst wenn hierbei ausreichend Freiräume für die Lernenden bestehen, können diese die Steuerung des eigenen Lernprozesses adäquat übernehmen. Dadurch kann gewährleistet werden, dass diese ihre Vorgehensweise individuell planen können. Darüber hinaus ist es hilfreich, wenn den Lernenden zusätzlich dazu die Möglichkeit zur Nutzung externer Quellen ermöglicht wird.
Förderung von selbstgesteuertem Lernen durch die Gestaltung der materiellen Lernumwelt
Ausreichend zur Verfügung gestelltes Material zur Begleitung des Lernprozesses ist bei selbstgesteuertem Lernen unabdingbar. Dieses Material sollte folgende Charakteristika aufweisen: es sollte authentisch und situiert sein, also reale Aufgaben und Beispiele beinhalten sowie multiple Kontexte. Ziel des Materials sollte es sein, individuelles und kooperatives Lernen zu ermöglichen und die intrinsische Motivation der Teilnehmenden zu fördern. „Die materielle Lernumwelt sollte anregende Lernmaterialien enthalten, die zum Experimentieren und zu einem aktiven Umgehen mit der Lernumwelt einladen“ (Deitering, 1996, S. 157).
Förderung von selbstgesteuertem Lernen durch die Gestaltung der personellen Lernumwelt
Aufgabe der Lehrperson ist es, den Lernprozess durch entsprechende Aufgabenstellungen zu fördern. Diese sollten so gestaltet sein, dass sie über das bisherige Kompetenzniveau der Lernenden hinausgehen, jedoch mittels der zur Verfügung stehenden Lernumwelt und Lernstrategien zu bewältigen sind. Eine Ausgeglichenheit zwischen Unter- und Überforderung ist anzustreben.